Blaupunkt Style Kopfhörer – Der Test

Seit wenigen Wochen gibt es den „Blaupunkt Style“ im Handel zu kaufen. Ein OnEar-Kopfhörer, der zusätzlich zu seinem Headset-Kabel mit einigen weiteren Features und natürlich ziemlich viel Style aufwarten kann. Dank einer kostenlosen Teststellung konnten wir den Kopfhörer auf Herz und Nieren testen.
Es galt einen Stresstest zu überstehen: 2 Wochen USA mit stundenlangem Flug, somit viel Zeit zum Probieren und Testen.

Hat die Optik echt Style?

Wenn sich ein Kopfhörer schon „Style“ nennt, dann muss er auch optisch etwas hergeben. Und ich muss sagen: Gelungen. Ich mag ja einen minimalistischen Stil und da trifft der Blaupunkt Style bei mir voll ins Schwarze. Das Testexemplar ist bei mir im stylischen Weiß gehalten, elegant und modern zugleich. Ich mag dieses Wortspiel „Reduced to the Max“ und hier trifft es wirklich zu. Es braucht nicht viele Schnörkel, um eine wirklich schöne Optik herzuzaubern. Wissen wir spätestens seit dem (erneuten) Durchbruch von Apple.
Es gibt so einige kleine Gimmicks, die den Kopfhörer zu etwas Besonderem machen. Einerseits ist es diese Ein-Bügel-Optik, die schon etwas hermacht. Zwar sind die Ohrmuscheln ausziehbar und dann wird die Ein-Bügel-Optik etwas unterbrochen, aber da soll der durchaus durchdachten Optik keinen Abbruch tun. Die Ohrpolster kommen standardmäßig klassisch weiß, wie der Kopfhörer selbst. Es gibt aber noch zwei weitere Polster in knalligem Pink und mindestens genau so grellem Orange, sodass man einerseits dem simplen, aber effektiven Style folgen kann oder dem Kopfhörer seinen ganz eigenen Stil verleihen kann. Ich blieb beim klassischen Weiß. Sagte ich, dass ich minimalistischen Stil sehr mag….?

Die Tasche des Style (hier zusammengeklappt) mit den austauschbaren Ohrpolstern.
Die Tasche des Style (hier zusammengeklappt) mit den austauschbaren Ohrpolstern.

Die Ohrmuscheln sind einklappbar, was den Kopfhörer kompakter und somit transportabler macht. Zudem gibt es am oberen Ende eine wirklich bequeme Gummipolsterung. Ich kann es nicht zu 100% sagen, fühlt sich aber luftgefüllt an, sodass sich der Kopfhörer recht gut an den eigenen Kopf anpasst.

Was ist dabei?

Ein Kopfhörer allein wäre ziemlich langweilig. Darum gibt es ein umfangreiches Set an Zubehör: Neben den erwähnten weiteren Ohrpolstern gibt es ein Verbindungskabel Klinke-Klinke zum Anschluss des Kopfhörers an z.B. den Musikplayer. Des Weiteren gibt es ein weiteres Klinke-Klinke-Verbindungskabel, diesmal aber mit kleinem Headset und Fernsteuerung dazwischen, sodass man ohne auf sein Smartphone zu schauen die Musik steuern oder gar telefonieren kann. Dazu gibt es noch zwei Adapter, einmal für ein Standard-Flugzeug, wo für den Stereo-Effekt zwei Klinkenanschlüsse notwendig sind, aber auf einen Klinkenanschluss zusammengeführt werden müssen. Verkaufen sie in den Flugzeugen teuer, hier ist’s dabei. Zusätzlich gibt es einen Adapter von 3,5er-Klinike auf 6,35er-Klinke. Hinzu kommen zwei Taschen, um den Kopfhörer auch sauber und unbeschadet zu transportieren.

Die beiden Klinkenkabel sind auf der einen Seite mit geradem Stecker, auf der anderen Seite mit gewinkeltem Stecker und es ist eindeutig, dass der gewinkelte Stecker in den mobilen Player soll. Bin ich persönlich kein Freund von. Ich habe mir früher (durch zugegeben sehr intensive Nutzung) zwei mp3-Player geschrottet, weil irgendwann die Buchse im Player ausgeleiert war: Wenn der Player in der Hosentasche ist, bewegt sich ein angewinkelter Stecker immer ein bisschen beim Gehen hin und her. Tut er das über Monate und Jahre, leiert irgendwann die Buchse aus, weil der Stecker Stück für Stück den Halt der Buchst aufreibt. Ich mag da eher auch gerade Stecker für den Player.
Ist vielleicht eine Philosophiefrage, wem es nicht gefällt, der kann die Kabel ja austauschen.

Gut zu erkennen: Die zwei Klinkenanschlüsse, um Andere am Hörgenuß teilhaben zu lassen. Angeschlossen ist das Headset-Kabel, im Hintergrund das iPhone mit angewinkeltem Klinkenstecker des Kopfhörers
Gut zu erkennen: Die zwei Klinkenanschlüsse, um Andere am Hörgenuß teilhaben zu lassen. Angeschlossen ist das Headset-Kabel, im Hintergrund das iPhone mit angewinkeltem Klinkenstecker des Kopfhörers

Der Blaupunkt Style bringt noch einen Bonus mit, der wirklich sehr cool ist: Denn es befindet sich an jeder Hörmuschel ein Klinkenanschluss. Wer denkt, dass dies dazu dient, sich die Seite fürs Kabel zum Musikplayer auszusuchen, der täuscht. Der Kopfhörer leitet das Eingangssignal an den Klinkenanschluss auf der anderen Seite weiter. Hier kann ein Kumpel seine Kopfhörer anschließen und beide hören den selben Sound.
Zeiten, in denen man komplizierte Klinkenweichen kaufen und dabei haben musste, sind vorbei. Oder, total eklig: Kopfhörer-Sharing im Stil „Hier nimm mal meinen ‚Knopf'“ – nee danke. Da lob ich mir den Blaupunkt Style, der da sorgt, dass die fremden Kopfhörer auch nur in fremden Ohren residieren.

Wie ist der Sound?

Logische Frage: Wenn man Kopfhörer kauft, dann vor allem, um mit ihnen etwas zu hören. Im Optimalfall sogar etwas Gutes. Der Blaupunkt Style übertrifft „Gut“: Das ist echt fett. Sicherlich erwartet man auch etwas für knapp 150 EUR Straßenpreis, aber der Kopfhörer weiß wirklich zu überraschen. Ich bin nun kein Audiospezialist, sondern messe mit Endanwender-Maßstäben, aber hier überzeugt der Style in allen Punkten. Eiskristallklarer Sound, schöne Tiefen, ohne zu verzerren. Egal, ob Klassik, Pop oder harter Bass wie Rammstein: Jeder Track kommt wirklich so an, wie man es erwarten würde. Einen besonderen Ausriss in Höhen, Mitten oder Tiefen höre ich nicht heraus. Um das Hörerlebnis noch konkreter zu machen: Ich hätte nie gedacht, dass Kopfhörer zu so einer Leistung fähig sind.

Die Abschirmung gegen äußere Einflüsse ist sehr gut: Ich habe so einige Filme im Flugzeug gesehen und hatte hier keinerlei akustische Probleme. Ich war voll im Film drin. Nach dem Film nahm ich die Kopfhörer ab und war überrascht, wie laut das Flugzeug tatsächlich dröhnt – hier merkt man erst, wie stark die Kopfhörer von der Außenwelt abschirmen.
Doch, und hier kommen wir zum einzigen gravierenden Nachteil des Kopfhörers, eine starke Abschirmung hat auch mit sehr eng anliegenden Hörmuscheln zu tun. Um das sicherzustellen, drückt der Bügel die Muscheln schon kräftig an die Ohren. Ich bin bei Kopfhörern nicht besonders empfindlich, manchen ist ja der leichteste Anpressdruck schon störend, damit habe ich keine Probleme. Aber nach einem Film (ca. 2 Stunden) taten mir die Ohrmuscheln tatsächlich weh und ich war froh, den Kopfhörer mal einige Minuten ablegen zu können.
Womöglich ist das auch ein Nebeneffekt der Neuanschaffung und es gibt sich nach noch längerem Tragen, aber so ist der Status Quo nach zwei Wochen Test.

Der Blaupunkt Style, wie er einem geliefert wird.
Der Blaupunkt Style, wie er einem geliefert wird.

Und so generell, ein Fazit?

Wirklich gute Kopfhörer, machen Spaß, sehen gut aus, haben einen wirklich fetten Sound – also eigentlich nichts zu meckern. Bis auf den starken Anpressdruck, was auf der einen Seite eben der Abschirmung (und damit dem Hörerlebnis) zuträglich ist und auf der anderen Seite sich ggf. nach weiterem Tragen erledigt. Das Zubehör ist umfangreich und die Kopfhörer sind durchdacht, was sich insbesondere in dem freien Klinke-Port für einen zusätzlichen Kopfhörer widerspiegelt. Die Dinger fühlen sich echt wertig an, kein Geklapper, die Hörpolster rasten sauber ein, nirgends ein Anlass, auch nur an „Billigprodukt“ zu denken.
Etwas anderes ist von Kopfhörern mit knapp 150 EUR Straßenpreis auch nicht zu erwarten. Erfreulicherweise sind die Kopfhörer aber ihr Geld wert, zudem werden sie durch umfangreiches Zubehör aufgewertet. Man kauft quasi ein Audio-Rundumsorglos-Paket.

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