Der Trailer von Flash, dem Faultier, hat über Monate das Kinopublikum zum Lachen gebracht – am 03. März 2016 kam Zoomania in die Kinos. Und er konnte seine Vorschusslorbeeren halten. Jetzt gibt es den Film auf DVD/BluRay und wir haben für euch die Scheibe gesichtet.
Story:
Zoomania, eine gigantische Stadt voller Möglichkeiten: Hier leben die unterschiedlichsten Tierarten Seite an Seite, sei es in Sahara-Wolkenkratzern oder Iglu-Appartements. Für jede Vorliebe findet sich der passende Wohnraum. Mitten in den Trubel dieser Großstadt wird die junge Polizistin Judy Hopps versetzt, die hofft, nun endlich einmal einen großen Fall lösen zu dürfen. Aber als kleiner Nager zwischen lauter großgewachsenen Kollegen wird sie nur belächelt und so darf Judy lediglich Parksündern nachjagen. Als ihr Chef sie endlich mit einem spannenden Auftrag betraut, stellt die clevere Häsin schnell fest, dass sie Hilfe braucht, um die mysteriöse Verschwörung aufzudecken, die die Bewohner von Zoomania in Atem hält. Notgedrungen lässt sie sich auf eine Zusammenarbeit mit dem vorlauten Fuchs und Trickbetrüger Nick Wilde ein.
Kritik:
Wir haben den Film ausführlich auf unserer eigenen Seite zu Zoomania bewertet. Phil gibt dem Film die Wertung von 4/5 – sein Fazit fasst es gut zusammen:
Zoomania [ist] ein wunderschöner Familien-Animationsfilm, der auch bei mehrfacher Sichtung einfach nur Spaß macht. Jedes Mal entdeckt man etwas Neues in den bunten und kreativ designten Stadtteilen. Die Jüngeren erfreuen sich an der nicht übermäßig komplexen Geschichte, die Erwachsenen an den diversen Anspielungen auf die Menschenwelt.
Die gesamte Kritik gibt es natürlich im Filmbereich zu Zoomania .
Die BluRay
Ton: Deutsch (DTS-HD HR 7.1), Englisch (DTS-HD MA 7.1), Italienisch (DTS Digital Surround 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Italienisch
Bild: 16:9 (2,39:1)
Das Bild ist kernig scharf, zeitweise sogar leicht körnig – ich mag so etwas ja wesentlich lieber als Weichgewaschenes. Die Farben sind aber einfach grandios eingefangen und selbst extrem dunkle Szenen bringen ausreichend Kontrast mit. Die Boxen werden hervorragend angesprochen, was einerseits in einer guten Atmosphäre von allen Seiten auffällt. Andererseits gibt es die Szene, in der Judy ablaufende Parkuhren kontrolliert – und wenn diese ablaufen, pingt es hörbar von hinten: so macht Filmschauen Spaß!
Bonusmaterial
Häufig genug schlage ich auf das Bonusmaterial ein – doch dieses Mal gibt es so gar nichts zu meckern: Die Specials sind thematisch nicht besonders, aber ihre Ausführung jedoch durchaus. Es gibt viel Einblick in die Entstehungsgeschichte des Films. Gerade, wenn es um die Herausforderungen der Animation geht oder darum, dass Zoomania in der jetzigen Form relativ wenig mit der ursprünglichen Idee zu tun hat, gibt es interessante Randinformationen, die den Filmspaß beim zweiten oder dritten Mal schauen noch einmal erhöhen.
Recherchen: Ein tierisches Abenteuer
Knapp 10 Minuten lang bekommen wir einen Einblick in die aufwändigen Recherchen von der Crew rund um Zoomania . Denn die vielen Tier-Einwohner der Stadt sollten möglichst realistisch agieren. Wie bewegt sich ein Elefant, wie kämpft ein Tiger, wie isst eine Giraffe? Für Antworten reiste die Crew sogar nach Afrika und verwandte die Erkenntnisse in ihrem Film. Es ist auch faszinierend, wie schon fast jedes Gebäude in der Animationsstadt ein eigenes, reales Vorbild hat.
Ein gutes Special, das der Stadt im Film noch mehr Faszination und Tiefe gibt.
Ursprünge einer tierisch spannenden Geschichte
Die Geschichte rund um Zoomania ist im Hauptfilm nicht vollständig erzählt. Ja, anfangs wäre sie so gar nicht erzählt worden. In einer sehr frühen Version war Fuchs Nick die Hauptperson des Films und das Zusammenleben von Jägern und Gejagten war bedrückender, düsterer. Von vielen Scribbles und Szenenbildern unterstützt, erzählen Animatoren und Regisseure, wie der Film in seiner ursprünglichen Version hätte sein sollen.
Sehr interessante 10 Minuten, denn sie zeigen auf, wie weit erste Idee und der letztlich umgesetzte Film sich voneinander unterscheiden können.
Runder Tisch: Zoologie
Über 18 Minuten geht das Special, das sich rund um das Charakterdesign dreht. Nachdem bereits ermittelt wurde, wie sich die Tiere bewegen, müssen diese natürlich noch ein Erscheinungsbild bekommen. Dabei hat man sich auch den Erfahrungen von Bolt bedient, einen Film über einen kleinen Hund. Spannend ist auch, wie die Designer und Animatoren sich selbst interviewen – denn diese wissen genau, was die Herausforderungen in diesem Film sind. So wurde ganz vorsichtig an den Proportionen der Tiere gearbeitet, damit bei einer Giraffe im Bild weiterhin die Maus erkennbar ist.
Es ist definitiv kein typisches Marketingmaterial, was hier gezeigt wird. Und das macht die 18 Minuten so wertvoll: Sicherlich sind die Herausforderungen auch in anferne Animationsfilmen so oder ähnlich vorhanden. Aber nur wenige BluRay-Specials geben einen solchen Einblick in die Gedanken und Recherchen von Animatoren und Designer.
Scoremania
Ein 5-Minuten-Einblick in die Entstehung des Soundtracks von Zoomania . Ein Großteil des Specials zeigt die einzelnen Musiker an ihren Instrumenten im Studio. Doch nicht nur das, man sieht auch, was sie zu Film denken und wie sie diesen Eindruck in ihr eigenes Instrument umsetzen. Es ist auch interessant zu hören, wie diese Einzelperformances in den finalen Szenen aufgenommen und umgesetzt wurden.
Forensische Akten
Was für ein süßes Extra. Jeder Film hat kleine Anspielungen auf andere Filme oder Ereignisse in der realen Welt. Zeitweise gibt es auch Eastereggs, die man nur mit viel Wissen findet und versteht. Dieses Extra zeigt in knapp 4 Minuten sicherlich nur einen Teil der Eastereggs – und doch ist man fasziniert, wo überall die kleinen Anspielungen und Verbeugungen vor großen Vorbildern stattfinden: Von versteckten Mickys über Baymax oder Die Eiskönigin – alles ist vertreten im Film. Wo, das zeigt dieses Special.
Musikvideo von Shakira: „Try Everything“
Title says it all…
Unentdeckte Bewohner
Ihr denkt, Zootopia ist voll genug von verschiedenen Charakteren? Falsch gedacht: Es gibt noch einige mehr Charaktere, die es nicht in den Film geschafft haben. Mit Hilfe einiger Scribbles und Prerenders werden in drei Minuten wenige Charaktere vorgestellt, die den Film hätten anreichern sollen. Aber, leider hat es nicht ganz geklappt. Aber immerhin sind sie erfunden: Vielleicht sehen wir sie irgendwann in einem SpinOff oder einem Kurzanimationsfilm? Man weiß es nicht…
Zusätzliche Szenen
Spannend, dass das übersetzte Special „Deleted Scenes“ „Zusätzliche Szenen“ heisst, suggeriert es doch exakt das Gegenteil. Aber egal, wie man den Begriff auffasst: Mit 28 Minuten nimmt dieses Special die meiste Zeit ein. Die beiden Regisseure Bryan Howard und Rich Moore führen durch dieses Special und zeigen Szenen, die es nicht in den Film geschafft haben. Teilweise werden diese durch Skizzen unterstützt, teilweise gibt es auch schon Prerenders. Dabei gibt es an vielen Stellen Kürzungen. Sei es bei der Eingangsszene oder beim Ende: Überall wurden bestimmte Szenen gestrichen.
Auf der anderen Seite wurden diese Szenen abgewandelt dann doch im finalen Filmen verwandt – ein sehr cooles Feature.
Alle Bilder im Artikel: © Disney