Ihr schaut Filme genauso gerne wie wir? – Dann solltet ihr in den kommenden Monaten die neue Artikelserie unseres Gastautors Tobias aufmerksam verfolgen.
In mehreren Gastbeiträgen wird er sich ausführlich mit dem sozialen Netzwerk Letterboxd befassen, welches sich mittlerweile zu einem der interessantesten Anlaufpunkte für Cineasten entwickelt hat.
Im heutigen Beitrag stellt euch Tobias das Projekt hinter Letterboxd vor, hilft bei der Ersteinrichtung eines Profils und zeigt euch, wie ihr euren ersten Tagebucheintrag anlegt.
Viel Spaß also beim Kennenlernen von Letterboxd!
Fragen und Anregungen an Tobias?
Dann schreibt ihm einfach über Twitter an @game_west oder hinterlasst einen Kommentar.
Im Rahmen der Artikelserie sind zwei weitere Artikel erschienen:
#02: letterboxd – Mehr als nur ein Tagebuch
#03: letterboxd – Your Life in Film
What is letterboxd about?
Das Projekt Letterboxd wurde 2012 von den Neuseeländern Matthew Buchanan und Karl von Randow ins Leben gerufen. Die beiden Filmfreunde aus Auckland sind Teil eines mittlerweile 10-köpfigen Teams, welches die Liebe zum Widescreen Format verbindet („letterboxing“).
Die Grundidee hinter Letterboxd ist die Rückschau des persönliches Filmjahres – Your Life in Film.
Wieviele Filme habt ihr geschaut? Welche Filme haben euer Herz berührt? Was waren eure zehn Lieblingsfilme des Jahres?
Da IMDb und andere Filmseiten nicht ausreichend Gestaltungsmöglichkeiten boten, entschloss sich das kleine Team aus Neuseeland, eine eigene Plattform zu gründen: Eine moderne Seite, auf der jeder seine gesehenen Filme in einer optisch ansprechenden Form auflisten und mit seinen Freunden teilen kann.
Übrigens:
Die Nutzung von Letterboxd ist kostenfrei. Ebenso wird auf der Seite bzw. in der iPhone optimierten App vollständig auf Werbeeinblendungen oder gesponserte Beiträge verzichtet.
Wer dennoch finanziell zum Erhalt des Projekts beitragen möchte, kann sich für 19 $/Jahr (via PayPal) einige Zusatzfunktionen freischalten lassen.
Als sog. „Pro Member“ erhält man bspw. eine noch umfangreichere Jahresstatistik („Year in Review“) und aktiviert das Importieren von Filmlisten über IMDb bzw. im *.csv Format.
Doch nun genug der Einstiegsworte. Legen wir los und begeben uns auf www.letterboxd.com.
Ready, steady, go!
Letterboxd ist zwar eine rein englischsprachige Seite, für die Navigation und Bedienung reichen Grundkenntnisse allerdings vollkommen aus.
Blickt man auf die Startseite, werden im oberen Teil die zurzeit angesagtesten Filme mit den jeweilig offiziellen Covern aufgereiht.
Darunter bereits die ersten Hinweise auf drei Kernelemente von Letterboxd:
- Tagebuch (Keep a film diary)
- Listenerstellung (Create & share lists)
- Soziales Netzwerk (Follow your friends)
Zum Registrieren klickt man nun auf „Start a diary“ oder „Sign up“, gibt seine E-Mail Adresse an und wählt einen Benutzernamen.
Seid ihr erstmal angemeldet, werdet ihr aufgefordert, ein Tagebuch anzulegen („Start your diary“).
Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen? – Probiert die Suchmaske aus und gebt den Titel des Films ein. Nach wenigen Buchstaben erscheinen bereits die ersten Ergebnisse.
Aufgepasst:
Die Datenbank von Letterboxd basiert auf The Movie Database (TMDb).
In der Regel lässt sich ein Film über den englischen oder Originaltitel treffsicher finden. Bei Filmen größerer Popularität stellt Letterboxd zusätzlich alternative Filmtitel in der Suche zur Verfügung.
Logging…
Der richtige Film ist gefunden. Sehen wir uns nun die Eingabemaske zu einem Tagebucheintrag an und gehen die Punkte chronologisch ab:
1. Datum (Unterschied zwischen „watched“ und „logged“)
Ein gesehener Film wird nur nach Angabe eines konkreten Datums in das Tagebuch überführt.
Das Markieren eines Films als „gesehen“ (über das Augensymbol) schließt dieses aus, ist beispielsweise aber hilfreich, wenn ihr euch nicht mehr erinnern könnt, wann ihr einen Film in der Vergangenheit geschaut hattet.
Tipp:
Schaut euch die Listen vergangener Filmjahre an, markiert die gesehenen Filme über das Augensymbol auf dem Cover als „watched“ und haltet ab heute die „diary entries“ up-to-date.
Für einen soliden Star, hier der Link für das Jahr 2016: https://letterboxd.com/films/popular/year/2016/size/small/
2. Bereits gesehen?
Rechts der Datumsangabe könnt ihr ein Häkchen setzen, sofern es sich um einen Rewatch handelt. Im Tagebuch wird nun vermerkt, dass der Film bereits zu einem früheren Zeitpunkt gesehen wurde.
3. Kritik
In dem freien Feld habt ihr die Möglichkeit, eine Kritik zu dem Film zu verfassen. Ob ihr dies in englisch oder deutsch vornehmt, ist prinzipiell nicht vorgeschrieben.
Achtet aber bitte darauf, ob in dem Beitrag deutliche Spoiler enthalten sind.
Durch Setzen eines Häkchen bei „Contains spoilers“ wird der Beitrag mit entsprechender Spoiler-Warnung versehen, um anderen Letterboxd Nutzern nicht den Spaß zu nehmen.
4. Tags
Eines der sinnvollsten Features auf Letterboxd ist die Möglichkeit, den eigenen Tagebucheintrag einem Schlagwort zuzuordnen. Simpel, aber sehr effektiv für eine spätere Recherche.
Die Reihenfolge der Tags ist egal.
Einige Beispiele gefällig? – Angenommen…
…Phil geht in die Sneak vom Astor Grand Cinema in Hannover.
Tags: cinema astor sneak
…Lars schaut einen Film der Fantasy Filmfest Nights 2016 auf Netflix. Natürlich in Originalfassung.
Tags: netflix stream ov ffn2016 horror
…Phil besucht einen Bekannten. Sie schauen im Heimkino einen Film auf UHD Bluray.
Tags: bluray uhd beamer friends
Dies sind nur einige der zahlreichen Möglichkeiten, wie sich Tags einsetzen lassen.
Klickt man später auf eines der Tags, können alle entsprechenden Einträge blitzschnell aufgelistet werden.
5. Bewertung
Das Ratingsystem bei Letterboxd basiert auf einer Fünf-Sterne-Wertung.
Grundsätzlich beginnt es bei einem halben Stern für miserabel und hört bei fünf Sternen für Masterpiece auf.
Viele Nutzer (bspw. Phil) haben sich angewöhnt, einen Film nur mit vollen Sternen zu bewerten.
D.h. ein durchschnittlicher Film bekommt 3 Sterne.
Aber auch die Umrechnung in eine bei Moviepilot oder IMDb gewohnte 10-Punkte-Skala ist eigentlich gar kein Problem, siehe Abbildung.
Wer (wie Lars) auf eine Sterne Wertung dennoch verzichten möchte, hat die Möglichkeit, einen Film mit dem „Gefällt mir“ Button als Favorit zu markieren. Hierzu klickt man unter „Like“ auf das Herz, welches sich anschließend orange einfärbt.
Zum Abschluss über „Save“ abspeichern und schon habt ihr den ersten Film in eurem Tagebuch geloggt.
Almost done.
Last but not least widmen wir uns im letzten Teil der Vervollständigung des Profils.
In den Einstellungen lassen sich persönliche Angaben ergänzen.
Außerdem könnt ihr eure Lieblingsfilme anpassen.
Man darf maximal vier persönliche Lieblingsfilme auswählen, welche später auf der Profilseite erscheinen sollen.
Beispielhaft sind hier Jackie , Gleason * , The Lobster und La La Land aufgeführt. Auf der entsprechenden Filmseite zu Gleason wird man nun als Fan aufgeführt.
Bei dem Profilbild wird es schon etwas komplizierter.
Ein Avatar lässt sich nur über Gravatar bzw. Twitter Login übertragen.
Die Verbindung seines Accounts zu Twitter (oder Facebook) lässt sich allerdings im Registerfeld „Connections“ problemlos einrichten.
Ist die Verbindung einmal hergestellt, werden unter „Network“ die bei Letterboxd bereits angemeldeten Facebook Freunde bzw. Twitter Follower aufgelistet.
Im Register „Stores & Streaming“ könnt ihr darüber hinaus Einstellungen zu eurem iTunes bzw. Amazon Video Store vornehmen.
Mittlerweile kann Letterboxd auch den deutschen Store von iTunes und Amazon Video abgreifen, um einen schnellen Verfügbarkeitscheck bestimmter Filme durchführen zu können.
Next: More than a diary!
Beim nächsten Mal dreht sich alles rund um das Thema Listen.
Wir werden einige interessante Letterboxd Listen unter die Lupe nehmen, den vierten Letterboxd Community Award näher betrachten und schauen, wie sich die Listenerstellung sinnvoll nutzen lässt, bspw. für die eigene DVD und Bluray Sammlung.
Schon bei Letterboxd registriert? So findet ihr uns…
- Micha – https://letterboxd.com/raborlatte/
- Andy – https://letterboxd.com/hausmeister/
- Phil – http://letterboxd.com/nerdtalkphil/
- Lars – http://letterboxd.com/notyetnamed/
Unser Gastautor Tobias – http://letterboxd.com/game_west/
Deutschsprachige Blogeinträge zu Letterboxd