Im Januar war ich bei der Vorstellung der Samsung Soundbar HW-K950. Hier traf ich auch auf Holger Lehmann. Holger ist Diplom-Tonmeister für audiovisuelle Medien und Geschäftsführer der Rotor Film Babelsberg GmbH.
Er hat richtig Ahnung davon, wie man Ton optimal im Raum positioniert und lässt euch an seinem Wissen teilhaben.
Wir haben ja schon eine ganze Artikelserie von unserem Tim zum „Guten Ton für zu Hause“ initiiert – aber je mehr Eindrücke es gibt, desto besser könnt ihr euer Heimkino optimieren.
Nur das „Du“, das muss ich dem Holger noch beibringen 😉
Die Nachhallzeit reduzieren
Glas-, Parkett- und Steinflächen reflektieren und sorgen für einen großen Nachhall. Versuchen Sie daher, diese Flächen weitestgehend zu verkleinern oder ganz zu vermeiden, indem sie alternative Ausstattungen wie Teppich oder Holz wählen. Als Faustformel gilt: Je offenporiger ein Werkstoff, desto größer die Dämpfung der Nachhallzeit. Um Nachhallzeiten für hohe Frequenzen zu minimieren helfen auch offene Regale mit Büchern, Vorhänge, Polstermöbel, Teppiche oder niedrige Deckenhöhen.
Externe Sound-Wiedergabegeräte nutzen
Neue Fernseher und Übertragungswege verfügen von sich aus nicht immer über die beste Tonwiedergabe. Daher empfiehlt es sich, den Ton über eine externe Quelle wiederzugeben. Stellen Sie für eine gute Klangqualität die Boxen symmetrisch auf und achten Sie auf den größtmöglichen Abstand zu Wänden und Ecken, da es sonst zu Tiefenanhebungen und Reflektionen kommt. Sollte es Probleme mit zu kurzen Boxenkabeln oder zu weit entfernten Steckdosen geben, empfiehlt sich eine Soundbar. Durch die Kompaktheit lösen sich diese Probleme oft von selbst.
Wohnzimmeraufteilung optimieren
Schauen Sie sich einmal ihr Wohnzimmer an. Generell gilt: Wir wollen keine schallharten Flächen (Fensterfront oder nackte Wände), keine parallelen Wände und keine hohen Decken haben. Die Beschreibung passt allerdings auf fast jedes Wohnzimmer! Sie müssen jetzt nicht ausziehen, aber vielleicht darüber nachdenken, den in die Ecke verbannten Fernseher wieder in Richtung Raummitte auszurichten. Für die Fenster reichen schöne Vorhänge, für die kahle Wand ein Regal für Bücher oder Blu-rays. Wenn es noch etwas professioneller sein darf, hilft ein selbstgebauter stoffbespannter Absorber – am besten zusätzlich mit Hanf- oder Steinwolle hinter dem Stoff – der hinter der Couch oder hinter dem Fernseher aufgehängt werden kann.
Für das richtige Licht sorgen
Durch die Verdunkelung Ihres Raumes tauchen Sie noch tiefer in die Handlung des Films ein. Das führt subjektiv betrachtet zu einer qualitativen Verbesserung von Bild und Ton. So sollte zumindest die Wand hinter ihrem Fernseher dunkel sein.
Äußere Störquellen vermeiden
Professionelle Tonstudios halten durch einen Raum im Raum äußere Störquellen fern. Das können sie auch. Versuchen sie möglichst viele Störquellen zu beseitigen: Schließen Sie Fenster und Türen, stellen Sie das Telefon und die Türklingel auf lautlos usw. Auch die Waschmaschine im Nebenraum sollte still bleiben, denn alle Störquellen führen dazu, dass Sie unaufmerksam werden und die Lautstärke des Audiosignals erhöhen müssen. Wenn Sie dadurch aber dauerhaft Ihre Familie aus dem Wohnzimmer verbannen, sollten sie das Konzept noch einmal überdenken!
Welche Tipps habt ihr eigentlich für euer Heimkino – teilt eure Erfahrungen in den Kommentaren!