Fortsetzungen zu erfolgreichen Filmen sind ja immer mal wieder ein schönes Diskussionsthema. Derzeit gibt es für mich drei geplante Filme, die zeigen, wie unterschiedlich meine Einstellung gegenüber Fortsetzungen sein kann.
„The Dark Knight Rises“: Klar, auf den freue ich mich wie Bolle. Hat Christopher Nolan bei „The Dark Knight“ seinerzeit schon eine Schippe draufgelegt, steigen meine Erwartungen auf den Abschluss der Nolan’schen Batman-Trilogie in ungeahnte Höhen. Allein deswegen wird der Sommer 2012 schon toll.
„Madagascar 3“: Schon komisch, dass mir bei diesem Film das Wort „Cash-Cow“ viel schneller in den Sinn kommt als bei der Batman-Reihe, wobei die doch eigentlich kommerziell noch viel erfolgreicher war. Trotzdem: „Madagascar“ war für mich ein ganz okayer Film, der schon keinen zweiten Teil gebraucht hätte. Dass nun auch noch ein dritter Teil in Planung ist, zeigt mir wieder einmal, dass gerade Kinder- und Jugendfilme (z. B. Narnia, Alvin & die Chipmunks, Cars, Shrek, Toy Story) für die Filmindustrie ein lohnenswerter Acker sind. Klar: Denn da die Kids nicht allein ins Kino gehen werden allein schon durch die elterliche Begleitung mehr Kinokarten verkauft. Sollen sie ruhig machen, nur schade, dass das Geld so nicht in Filme investiert werden kann, die mich interessieren.
„Before Sunrise/Before Sunset-Nachfolger“ – Und hier kommen wir nun zu meinem aktuell liebsten Aufreger. Auch für die beiden Filme mit Julie Delpy und Ethan Hawke soll nun ein dritter Teil geplant sein. Den ersten Teil („Before Sunrise“) fand ich charmant, den zweiten Teil („Before Sunset“) habe ich geliebt. Allein schon deswegen, weil er für mich immer noch das perfekteste Ende aller perfekten Enden hat. (Übrigens haben beide Filme in der IMDB eine 8er-Wertung. Nur mal so am Rande…)
Und das ist der Knackpunkt: Es gibt Geschichten, die müssen einfach nicht weiter erzählt werden! Manche Filme sollten meiner Meinung nach einfach als einzelnen Werk für sich stehen. Beispiel: „Inception“. Die Grundidee des Films war genial. Eindringen in die Träume anderer Menschen – hervorragend. Muss man erst mal drauf kommen! Muss man aber nicht unbedingt gleich nach einer Fortsetzung schreien. Natürlich könnte man rund um das Konzept von „Inception“ sicherlich noch ein paar spannende Plots stricken. Aber muss das wirklich sein? Ich finde: nein.
Sehen wir doch, was aus anderen Filmen geworden ist. Beispiel: „Transporter“. Der erste Teil (IMDB: 6,7) war solide Actionkost mit einigermaßen Handlung. Der zweite Teil (IMDB: 6,1) ein halbwarmer Aufguss, der dritte (IMDB: 5,9) dann nur noch Action mit einer Handlung und Charaktertiefe, die auf einen Bierdeckel passte. Und jetzt? Jetzt geht „Transporter“ in Serie, wird quasi so was wie „Cobra 11“ als europäische Koproduktion – passenderweise produziert von HBO – und RTL. Da muss man wohl schon sehr Fan für sein.
Wie seht ihr das? Denke ich an Jason Statham, dann denke ich auch an die beiden ins Haus stehenden Sequels von „The Expendables“ und „Crank“. Freut ihr euch darauf oder habt ihr auch das Gefühl „Irgendwann ist mal gut“?