…was Du letzten Sommer gemacht hast. Naja, nicht ganz. Aber wenn wir schon ein Filmblog sind, kann ich meinen Artikel zum GPS-Tracking auch damit einleiten.
Seit einigen Jahren fahre ich in den warmen Monaten gerne mit dem Fahrrad. Und wie es bei einem Freund der Statistiken nun mal so ist: das geht nicht, ohne dass ich die Daten dieser Touren penibel genau auswerten kann. Ziemlich schnell hatte ich mir für mein damals neues Hobby einen GPS-Tracker bzw. eine GPS-Uhr gekauft, die sekunden- und metergenau speichert, wann ich wo genau gewesen bin. Die integrierte Pulsuhr, die ihre Daten per Funk von einem Brustgurt bekommt, ist ein weiteres Gimmick, das viele dieser GPS-Tracker bieten.
GPS-Tracking – was ist das jetzt genau? Ganz einfach: wenn ich mit dem Rad losfahre starte ich die Aufzeichnung. Nach meiner Rückkehr kann ich mir die Daten dann per USB-Kabel auf den Rechner überspielen, auswerten und visualisieren. So weiß ich nicht nur an welchem Tag ich wie viele Kilometer gefahren bin, sondern kann auch schnell solche Sachen wie die Durchschnittsgeschwindigkeit und die zurückgelegte Strecke ermitteln. Das von mir genutzte Shareware-Programm „SportTracks„, das in seiner Basis-Variante kostenlos ist, sammelt alle Daten und zeigt nicht nur auf einer von vielen Karten (Google Maps, Satellitenbild, Openstreetmap etc.) an, wo ich langgefahren bin, sondern kann mir auch aufzeigen, in welchen Passagen ich besonders schnell oder langsam gewesen bin. Über die Jahre hat sich somit ein ordentlicher Datenbestand aufgebaut, der mich zu Beginn jeder Saison wieder motiviert, mich dieses Jahr noch mehr anzustrengen.
Außerdem unterstützt mich meine GPS-Uhr auch dann, wenn ich mal einen Ausflug in fremde Gefilde plane. Hier empfehle ich gerne den BikeRouteToaster. Er dient auf Basis der OpenStreetmap als einfach zu bedienender Routenplaner, der speziell auch Strecken für Radfahrer und Fußgänger/Wanderer planen kann. Nachdem ich mir meine gewünschte Route zusammengeklickt habe, informiert mich „der Toaster“ nicht nur über die Gesamtlänge und über eventuelle Steigungen. Die zusammengestellte Strecke kann ich mir in vier verschiedenen Formaten herunterladen, um sie auf meinem Endgerät zu speichern. Und so kann ich die geplante Strecke jederzeit auf meiner GPS-Uhr anzeigen lassen und laufe nicht Gefahr mich zu verfahren.
Wer sich die Mühe sparen will, eine individuelle Strecke zusammenzustellen, der schaut mal bei GPSies vorbei. Dort haben registrierte Nutzer die Möglichkeit ihre Lieblingsstrecken der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen und mit zusätzlichen Infos beispielsweise zur Bodenbeschaffenheit zu ergänzen. Auch von dort lassen sich die Routen herunterladen und auf das GPS-Gerät übertragen.
Inzwischen ginge das alles mit dem iPhone (und vermutlich auch mit einem Android-Smartphone) wesentlich einfacher: App installieren, auf Start drücken und die GPS-Daten mitloggen lassen. Im iOS-Bereich zählt „Cyctastic“ zu den bekanntesten Vertretern dieser Art. Es loggt nicht nur die Strecke, sondern kann auf Wunsch auch per Sprachausgabe weitere Infos zur Dauer der Tour und der Kilometerleistung geben. Natürlich darf da auch die Facebook-Anbindung nicht fehlen. Auch für das oben erwähnte Routing-Tool GPSies gibt es eine eigene App.
Meine GPS-Uhr kommt aber auch fernab des Sports zum Einsatz: wenn ich auf Reisen bin und mit meiner Kompaktkamera fotografiere, dann nutze ich die Daten des GPS-Loggers, um den gemachten Fotos den jeweiligen Standort hinzuzuspeichern. Hierfür überträgt man einfach wieder die gespeicherten GPS-Daten auf den Rechner und teilt mit, welchen Fotos die Standortdaten zugeordnet werden müssen. Als Programm kommt hier Geosetter zum Einsatz. Dass hier natürlich GPS-Uhr und die Uhr der Kamera möglichst sekundengenau aufeinander abgestimmt sein sollten, ist klar, oder?
Natürlich kann man mit so einer GPS-Uhr auch wunderbar auf Geocaching-Touren gehen. Meine Erfahrungen mit diesem Hobby sind eher durchwachsen (ein kleiner Erfahrungsbericht von einer Geocaching-Tour mit Podcast-Kollegen Phil findet sich hier). Einer unserer Hörer fröhnt dem Hobby aber schon eine ganze Weile. Mich hat der Reiz nie ergriffen.