Disneys Dschungelbuch – BluRay Review und Gewinnspiel

„Probiers mal mit Gemütlichkeit,
mit Ruhe und Gemütlichkeit,
jagst du den Alltag und die Sorgen weg“

Wer kennt dieses Lied nicht? Und nahezu jeder weiß, woher es stammt: Natürlich aus Disneys „Das Dschungelbuch“. Ein großer Klassiker, der seit Jahrzehnten die Kinder unterhält (und zugegeben auch die Erwachsenen). Seit dem 26. September 2013 ist die Diamond Edition des Films für begrenzte Zeit im Handel. Digital umfangreich überarbeitet gibt es den Film mit einigen Extras auf DVD und BluRay.

Wir haben für euch die BluRay unter die Lupe genommen.

Story:

Panther Baghira findet mitten im Dschungel ein kleines Menschenkind namens Mogli und bringt es bei Wölfen unter. Doch mit 10 Jahren ist es für Mogli zu gefährlich im Dschungel, denn der Tiger Shir Khan wird es sich nicht nehmen lassen, das junge Kind zu töten, ehe es -dann erwachsen- ihn töten wird.
Baghira versucht alles, Mogli zu der Menschensiedlung am Rande des Dschungels zu bringen, doch der Weg dort hin ist abenteuerlich. Mogli trifft auf die hypnotisierende Schlange Kaa, auf den tiefenentspannten Balu oder auf den wissbegierigen King Louie, der um alles in der Welt das Geheimnis des Feuers wissen will…

Die BluRay

Bild: 1080p / 1.75:1 / 16:9
Ton: DTS-HD 7.1 (Deutsch, Englisch) / Dolby Digital 5.1 (Italienisch, Polnisch)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Italienisch, Polnisch

Die BluRay kommt umfassend digital remastered in den Handel und was das heisst, bemerkt man spätestens, wenn man die Scheibe im Player hat: Trotz dessen, dass der Film knapp 50 Jahre alt ist, ist das Bild scharf und bunt, ohne den Charme des Zeichtentricks zu verlieren. Auch der Ton wurde überarbeitet, es wurde jedoch nicht neu snychronisiert, wie man es bspw. von Arielle kennt. Es wurde auch zugunsten der Erhaltung des klassischen Flairs weitestgehend auf Raumsound verzichtet, stattdessen bleibt man bei klaren Stereosound.
Der Grat zwischen Erhalt des Klassikers und Anpassung an die modernen Gegebenheiten wurde gut gemeistert.

Extras:

Die thematische Streuung der Extras ist schon recht breit. Es gibt Kinder-Inhalte, die Erwachsene wohl kaum interessieren werden, aber auch Erwachsene-Inhalte, die die Kinder nicht mitreissen werden. Der Schwerpunkt liegt aber bei den Erwachsenen-Features, die in die Produktion des Films reinschauen möchten. Knapp 3 Stunden Extramaterial ist dabei herumgekommen, das meiste sehr informativ. Alle Extras sind, sofern nicht anders angegeben, in englischem O-Ton mit deutschem Untertitel.
Auf der BluRay gibt es neben normalen Extras noch „Klassische DVD-Extras“, sogar als eigenen Menüpunkt, ehe man weitere Extras aufrufen kann. Sinn und Zweck dieser Trennung ist mir nicht ganz klar, ich liste die Extras hier gleichberechtigt zu den anderen Features.

Begrüßung vorm Film von Richard M. Sherman

Der Original Komponist vom „Dschungelbuch“ begrüßt den Zuschauer und leitet in den Film ein. Nicht mehr, nicht weniger. 30 Sekunden, die es nun nicht besonders bringen.

Die erste ConceptArt der Figuren, die im Dschungelbuch mitspielen sollten. Aber ein Tier hat es nicht geschafft… &copy: Walt Disney Studios Home Entertainment Germany

Ich wär so gern wie du: Ein Besuch in Disneys Animal Kingdom

Im Disney Land Orlando gibt es einen eigenen kleinen Zoo, das Animal Kingdom. Zwei Kinder, Blake und G, erhalten einen Blick hinter die Kulissen dieser Themenwelt. Sie schauen ins Nahrungszentrum, bereiten die Umgebung für spielerische Fortbildung der Tiere vor und fahren dann durch den Dschungel-Themenpark.
Alles ein bisschen gestellt dargestellt, mir fehlt auch der konkrete Bezug zum „Dschungelbuch“ – die Tiere aus dem Film in Real Life ist mir ein bisschen zu dünn.
Für die Jüngeren unter uns ist das 20-minütige Feature sicherlich ein kleines Abenteuer, schließlich spielt es in Disneyland und man ist ganz nah an wilden Tieren. Doch dafür müssen die Kleinen schnell lesen können, die Untertitel flitzen nur so durchs Bild.

Alternatives Ende

Wie so häufig gibt es mehrere Enden für einen Film und das beste Ende wird ausgewählt. In den Archiven fand man nun ein alternatives Ende und ein Animator zeichnete das Storyboard dafür. Der Animator erzählt die Geschichte, während die entspechenden Panels eingeblendet werden, mit verstellten Stimmen und durchaus engagiert.
Auch dieses Feature über knapp 9 Minuten ist mit flotten Untertiteln versehen, interessierte Kiddies sind da womöglich abgehängt.

Aufwachsen mit Walt Disneys wichtigsten Animatoren: „Nine old men“

Der Stamm an Menschen um Walt Disney war entgegen einigen Vermutungen relativ klein: Ein kleines, aber engagiertes Team schaffte Zauberwelten für die Ewigkeit. 9 Animatoren waren ein Teil dieses Teams und waren voll von Fantasie und Detailliebe. In diesem Feature werden die Nachfahren dieser Animatoren besucht und die Frage der Fragen gestellt: Wie war es, mit solch talentierten, kreativen, lieben, aber auch wichtigen Menschen als Vater, Onkel oder Opa aufzuwachsen?
Ein schöner, wenn auch etwas dröger Rückblick. Die Familien werden besucht und sie erzählen, was sie früher mit ihren Animatoren erlebten, welche Ranch sie wann besuchten. Ab und zu werden kleine, persönliche Einladungen mit Zeichnungen gezeigt. Eindeutig ein Feature, für Erwachsene, die sich selbst an ihre Kindheit erinnern, was sich auch in der englischen Sprache wider spiegelt.

Audiokommentar von Richard M. Sherman, Andreas Deja und Bruce Reitherman

Wieder einmal haben sich wichtige Personen vor den laufenden Film gesetzt und äußern ihre Erinnerungen, Geschichten und Ideen zum Film. Hier treffen sich sogar drei: Sherman ist, wie oben schon erwähnt, der Komponist des Films, Deja einer der Animatoren und Reitherman synchronisierte Mogli in der englischen Originalfassung. Wie fast jeder Audiokommentar interessant zuzuhören, was die Drei zu erzählen haben, kleine Einblicke in die Produktion inklusive. Natürlich sind die Männer zwischenzeitlich etwas gealtert, aber das soll der Tragweite der Aussagen dieser drei Leute nicht mildern.

Der verschollene Dschungelbewohner: Rocky, das Nashorn

Neben Kaa, Balu und King Louie gab es noch einen weiteren Charakter, auf den Mogli auf seiner Reise treffen sollte: Rocky, das Nashorn. Doch leider schaffte er es nicht in die Endfassung. Doch es gibt Storyboard-Zeichnungen, wie Mogli in der Geier-Szene auf Rocky trifft – mit wiedergefundenen Erstsynchonisierungen der Szenen ist die gesamte Szene nun mit Bildern des Storyboards und den entsprechendem Ton aufgearbeitet worden. Schöner Einblick, zumal ursprünglich auch ein ganz anderes Lied für die Geier geplant war, welches hier zu hören ist.
9 Minuten, die sich lohnen.

Disneys Lexikon: Ab in den Dschungel

Eine schöne Zusammenstellung von Parallelen zwischen dem echten Dschungel und dem Trickfilm. Die Tiere aus dem Film werden in ihrer freien Wildbahn gezeigt und ihre Lebensweise durch einen Off-Kommentar erklärt. Spannend ist das ständige Einblenden von Verhaltensweisen der Tiere im Film, erst so sieht man, wie viele Verhaltensweisen von den realen Tieren abgeschaut wurden. Auch wird zeitweise eine Art Dialog zwischen den Trickfilm-Tieren und den Kommentator aufgebaut – sehr liebevoll gemacht.
14 Minuten mit schönen Bildern, viel Hingabe zum Feature und am Ende sogar einer Message.

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So lässt es sich leben. Mit Gemütlichkeit! © Walt Disney Studios Home Entertainment Germany

Lieder zum Mitsingen

Das kann man kurz halten: Es wird der gesamte Film mit im Gegensatz zum Hauptfilm unbearbeiteter Tonspur abgespielt, der einzige Unterschied ist, dass die Gesangsszenen untertitelt sind.
An der Stelle ist der Ton auch je nach Vorauswahl bei Start der Disc auch lokalisiert.

Zusätzliche Songs komponiert von Terry Gilkyson

Natürlich unterliegt jede Filmproduktion einem ständigen Wechsel und Anpassungen. So gibt es auch Lieder, die eingespielt wurden und es dann doch nicht in den Film schafften. Terry Gilkyson ist der Mensch hinter „The Bare Necessities“ oder auf Deutsch: „Probiers mal mit Gemütlichkeit“. Doch er hat noch viele Lieder mehr komponiert, die es alle nicht in den Film schafften. Hier kann man mit einem Standbild den Liedern „Brothers All“, „The Song of the Seeonee“, „The Bare Necessities“ (hier als eine erste Demoversion), „Monkey See, Monkey Do“, „I knew I belonged to her“, „In a Day’s Work“ und „The Mighty Hunters“ lauschen.
In der Summe beachtliche 21 Minuten Musik, aber ich muss sagen: Die Auswahl der Titel, die es in den Film geschafft haben, ist schon gut getroffen worden.

Musikvideo: Jonas Brothers – I wanna be like you

Die Jonas Brothers sind in den USA ja ein fetter Hit, man kommt quasi an diesen Jungs nicht vorbei. Man kann darüber streiten, ob man sie gut findet oder nicht, ich mag sie grundsätzlich ganz gern.
Die Jonas Brothers haben sich dem Song von King Louie angenommen und ihn ziemlich rockig aufgezogen. Dazu gibts nen Musikvideo und das sieht man hier. „I wanna be like you“ habe ich schon in vielen Varianten gehört, auch diese ist nicht schlecht, auch wenn man Fantasie haben muss, die originalen Melodien herauszuhören.

Probiers mal mit Gemütlichkeit: Das Making Of

Der Titel ist ein bisschen fehlleitend: Man denkt, es geht um die Entstehung des wohl bekanntesten Lieds dieses Films. Die korrekt Einordnung lautet eher: Darum geht es – auch. Es geht in diesem Feature um das Making of des gesamten Films: Wie kam es zur Idee, wie viel (oder eben wenig) steckt Walt Disney in diesem Film, welche Hürden gab es und und und. Ein sehr toller Einblick dank der vielen Interviews mit den aktiv in diesen Film involvierten Animatoren, Komponisten, Autoren etc.
Ein eigener Teil geht auch um die oben erwähnten „Nine Old Men“, hier dann auch, welch Einfluss diese wenigen Personen auf die gesamte Disneygeschichte hatten – und wie sich Disney in modernen Animationsfilmen bedankte.
Erst durch dieses Feature wird dem Zuschauer auch erst klar, welche Wichtigkeit die Stimmen der Charaktere haben – und welchen Wendepunkt die Auswahl der richtigen Stimmen auf den Produktionsprozess darstellte. Der letzte Teil widmet sich dem traurigsten Hintergrund des Films: „Das Dschungelbuch“ ist der letzte Film, an dem Walt Disney persönlich mitwirkte, ehe er noch vor der Veröffentlichung starb.
Ganz ganz tolle 46 Minuten Making Of, thematisch breit gefächert und schöne Schwerpunkte gesetzt.

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Ich will so sein wie du – ein großer Klassiker! © Walt Disney Studios Home Entertainment Germany

Disneys Kipling: Walts magische Deutung eines literarischen Klassikers

Wer das originale „Dschungelbuch“ als wahrhaftes Buch von Rudyard Kipling kennt, weiß, dass es dunkel, gefährlich, manchmal auch komplex ist. Walt Disney nahm sich den Grundplot, aber ließ sich sehr viel Freiraum für neue Ideen und Interpretationen. So wurde erst der leichte, lebensfrohe und bunte Disney-Klassiker daraus, wie ihr ihn heute kennen.
In verschiedenen Vergleichen wird hier aufgezeigt, wie Kipling bestimmte Szenen bestimmt hat und wie Disney diese zugunsten der Charaktere und dem Stil des Films vereinfacht oder verändert hat, deutlich zum Guten und Fröhlichen.
15 Minuten mit einem recht guten Vergleich und der unbestreitbaren Erkenntnis, dass der Einfluss von Walt Disney sehr gut war.

Der Lockruf des Dschungels

Dieses Feature gilt den Animatoren des Zeichentricks, die entweder dank des mitreissenden Storyboards selbst mitwirkten oder dank des Dschungelbuchs zum Animator wurden. Es ist faszinierend zu sehen, wie ein Film das Leben von Menschen derartig beeinflussen konnte.
Kurz, knackig, 9 Minuten.

Moglis Rückkehr in den Dschungel

Im Film geht Mogli am Ende in die Menschensiedlung. In der Realität hat es die Stimme von Mogli, Bruce Reitherman, angetan und im ERwachsenenalter wieder in den Dschungel getrieben: Als Naturfilmer und -fotograf. Und so stellt er auch fest, wie nah die Animationen an der Realität sind – und wie viel Personalität in den realen Tieren steckt, wenn man genau genug hinschaut. 5 Minuten über eine weitere Person, die dank des Dschungelbuchs ein ganz anderes Leben führt.

Frank Thomas und Ollie Johnston über die Animation von Figuren

Frank und Ollie werden von nahezu allen Involvierten des Films als die Animatoren behandelt, die dem Dschungelbuch erst das Leben einhauchten. Die tiefe der Freundschaft, die Leichtigkeit von Balu, die Liebe zum Detail. Hier gibt es ein Feature zu sehen, wo die beiden über ihre Herangehensweise an die Animation erzählen.
Leider mit knapp 4 Minuten viel zu kurz geraten, da hätte ich gern mehr erfahren.

Fazit

Ein Disney-Klassiker in bester Aufarbeitung: Den alten Flair beibehalten, dennoch auf aktuellen technischen Stand gebracht und mit einer schier unzählbaren Menge an Extras ausgestattet. Diese Disk lohnt sich nicht nur für Fans, sondern auch für Junggegliebene oder eben die, die das Dschungelbuch einfach als das lieben, was es ist: Einer der Filme, die seit Jahrzehnten unübertroffen ist und ein Meilenstein in der Zeichentrick-Ära ist.
Und der erneute Beweis, dass Zeichentrick vielleicht doch die bessere Animation ist.

Gewinnspiel

Das Dschungelbuch - Packshot

Ihr wollt einen dieser Scheiben gewinnen? Wir verlosen 2 BluRay-Ausgaben von „Das Dschungelbuch – Diamond Edition“. Wir wollen von euch wissen: Was war euer erster Film, den ihr im Kino gesehen habt? Schickt uns eine Mail mit eurem Film und gern der Geschichte dazu an gewinnspiel@nerdtalk.de und wir verlosen jeweils eine Ausgabe an zwei Gewinner.
Annahmeschluss ist kommenden Dienstag, 8. Oktober 2013, 19 Uhr.

Viel Erfolg! 🙂

Bitte beachtet unsere Teilnahmebedinungen.

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