Drehbuch: Dave Callaham, 本多猪四郎, 村田武雄, Max Borenstein
Schauspieler*innen: Aaron Taylor-Johnson, Elizabeth Olsen, Juliette Binoche, Bryan Cranston
Kinostart D: (FSK 12)
Kinostart US: (FSK PG-13)
Originaltitel: Godzilla
Laufzeit: 2:03 Stunden
Filmkritik zu Godzilla
Der Film beginnt überaus vielversprechend. Die Katastrophe rund um den Atomreaktor ist packend inszeniert und bewegend gespielt. Vor allem Bryan Cranston glänzt zu Filmbeginn als Ehemann und Vater, der seine Frau nicht retten kann und daran zu zerbrechen droht. Es gelingt schnell einen emotionalen Draht zu dieser Figur aufzubauen und man möchte sie gerne begleiten, wie sie den verschiedenen Katastrophen ins Auge sieht, die noch kommen werden. Leider wird Brody als Hauptfigur relativ schnell abgelöst und hat nach der ersten halben Stunde nicht mehr sehr viel Screentime. Leider handelt es sich bei ihm aber um die einzige Figur, die den Zuschauer interessiert und so kommt emotionale Anteilnahme später nur noch wenig auf. Die meisten Figuren bekommen kaum Hintergrund, sie bleiben sehr oberflächlich und sind wirklich miserabel gespielt. Bei der Figur von Sally Hawkins wird bis zum Ende des Films nicht wirklich klar, warum sie eigentlich da ist (außer vielleicht als Quotenfrau im Militär/Forscherteam) und Elizabeth Olsen beschränkt sich leider darauf, unglaublich niedlich und ängstlich auszusehen.
Die Handlung löst also wenig Anteilnahme aus und ist auch eher mäßig interessant. Tatsächlich ist sie so absurd, sinnlos und mit einigen Logiklöchern gespickt, dass man manch anderen Film deswegen ausgelacht oder scharf kritisiert hätte. Dass dies bei Godzilla aber nicht der Fall ist, liegt an der fantastischen Umsetzung in Bild und Ton. Viele Szenen sind unglaublich beeindruckend, die Monster sind toll animiert und die musikalische Untermalung führt den Zuschauer geschickt, kann gelegentlich sogar überraschen. Es gibt Feuer, einstürzende Hochhäuser, Bomben, Züge, Dunkelheit und Regen – alles was man sich von einem Katastrophenfilm wünschen kann. Sogar eine Prise Humor ist hin und wieder zu erkennen.
Wer das Glück hat, diesen Film auf einer großen Leinwand sehen zu können, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen unterhaltsamen und beeindruckenden Abend haben. Für den kleinen Saal oder das spätere Heimkino scheint mir dieser Film aber absolut nicht zu empfehlen zu sein, da er (nach den Erwartungen, die der fantastische Trailer geschürrt hat: leider) außer (sehr, sehr geilem) Bombast erstaunlich wenig zu bieten hat.