Drehbuch: Carlyle Eubank, David Frigerio, William Eubank
Schauspieler*innen: Brenton Thwaites, Olivia Cooke, Beau Knapp, Laurence Fishburne
Kinostart D: (FSK 16)
Kinostart US:
Originaltitel: The Signal
Laufzeit: 1:37 Stunden
Filmkritik zu The Signal
Womöglich hatte der Film vor, ein ganz großes Werk zu werden.
So richtig mit „Matrix“-artigem Style: Hacker, die etwas erleben, etwas wissen, was andere nicht wissen. Dafür zieht man sich dann das Setting von „Die Insel“ heran: Menschen finden sich in einem abgeschlossenen Areal wieder und ihre Flucht wird massivst durch die Obrigkeiten behindert. Irgendwie schwebt auch ein bisschen „Moon“ mit, denn man versucht, mit wenig Musik und langen Szenen so viel Verwirrung zu stiften, dass das Ende einen umhaut.
Doch ist der Film unrund und langweilig.
Für Spannung und Verwirrung reichen die Interview-Szenen mit Laurence Fishburne bei weitem nicht aus und dass es im ureigensten Sinne der Hacker liegt, sich aus dieser Anstalt zu entfernen, liegt doch auf der Hand. Wer wolle das nicht. Dennoch bleiben die beiden Protagonisten zu profillos, als dass man sich mit ihnen identifizieren wolle und so die Fluchtszenen mit Anspannung verfolgt. Mehr als ein „Naja, okay“ kann einem das Ergebnis nun nicht entlocken.
Eigentlich ist es das letzte Drittel, worauf der Film abzielt, denn hier wird so einiges erklärt. Zwar ist man schon über die Erkenntnisse erstaunt, aber sie passen sich nicht in die sterile, sehr ruhige Welt der ersten zwei Drittel ein. Gerade das Ende erscheint dann sogar derart über das Knie gebrochen und ungelenk, dass man zwar genau so klug wie vorher ist (was der Film auch erzielen wollte), doch zur Auseinandersetzung mit dem Film lädt es dennoch nicht ein. Vielleicht ist es doch zu vorausschaubar oder zu sehr abgenutzt, als dass es dem Filmkenner noch gefallen kann.
Zugute halten muss man dem Film die schon fast ästhetischen Actionszenen, denn Explosionen und Schießereien werden in Zeitlupe gezeigt, mit ruhiger oder gar keiner Musik unterlegt. Dies war eine gute Entscheidung, der Bruch vom sehr ruhigen Anfang wäre schon sehr krass gewesen. Zudem integriert sich diese Inszenierung gut in die weiß-sterile Atmosphäre des Forschungszentrums, die ebenfalls positiv zu erwähnen ist: Selten wurden Forschungsanstalten und krankenhaus-ähnliche Komplexe so emotional kalt dargestellt wie hier.
Im Fazit hat der Film viele Ambitionen, es großen Vorbildern gleich zu tun, scheitert aber an allen Fronten: Zu viel Mystery mit entweder keinen oder nicht „richtigen“ Erklärungen macht vieles kaputt und sorgt dafür, dass The Signal zwar aus ästhetischer Sicht optisch vieles richtig macht, aber sonst an keiner Stelle überzeugt.