Drehbuch: T.S. Nowlin, Steven S. DeKnight, Emily Carmichael, Kira Snyder, Travis Beacham
Schauspieler*innen: John Boyega, Scott Eastwood, Cailee Spaeny, 景甜
Kinostart D: (FSK 12)
Kinostart US: (FSK PG-13)
Originaltitel: Pacific Rim: Uprising
Laufzeit: 1:51 Stunden
Filmkritik zu Pacific Rim 2: Uprising
Riesige Monster, die Städte zerstören, und Roboter, die noch größer sind und gegen diese Monster kämpfen. Mehr braucht es nicht für Pacific Rim . Manchmal sind wir so einfach zu unterhalten. Aber es macht ungemein Spaß, eben diesen kollossalen Kämpfen zu folgen.
Insbesondere, weil die Kämpfe stets übersichtlich bleiben. Eine Eigenschaft, die Transformers nicht im Herzen trägt.
Wer sich Pacific Rim anschaut, der erwartet keine tiefgehende Story. Das ist auch okay so. Denn dafür werden Hochhäuser durch Kämpfe so widerstandslos dem Boden gleich gemacht, dass jede Abrisskugel neidisch wird. Der zweite Teil konzentriert sich viel zu stark auf eine recht dünne Geschichte statt die Erwartungen zu erfüllen: Epische Schlachten.
Es braucht natürlich eine gewisse Story, um zu erläutern, warum es nun nach dem Breach im ersten Teil erneut einen Angriff der Kaiju gibt und die Jaeger erneut in den Kampf müssen. Bereits hier macht der Film einen Fehler, der den Einstieg in den entspannten Actionabend erschwert: Die Story des ersten Teils wird nicht zur Erinnerung zusammengefasst wiederholt, der zweite Teil schließt sich nahtlos an ihn an. Die Vorgeschichte wird schlichtweg vorausgesetzt. Die Pacific Rim-Reihe ist jedoch doch zu generisch, zudem der erste Teil immerhin schon fünf Jahre alt, als dass man sich unmittelbar an diese Rahmenparameter erinnern kann.
So lieblos in die Vorgeschichte eingeführt wird, so intensiv versucht man, eine Geschichte im zweiten Teil zu konstruieren. Bis auf wenige Intermezzi wird viel diskutiert, virtuelle Bilder auf Holo-Screens geflippt und Zickereien zwischen Männern und Frauen ausgefochten. Erst nach knapp der Hälfte des Films gibt es den ersten großen Kampf, der die Erwartungen erfüllen kann – sieht man von einem fürs Genre schon typischen Einstiegskampf ab.
Das alles war im ersten Teil ähnlich, hier war aber Einführung in die Welt Bestandteil der Erzählung. Die mentalen Drifts, die Jaeger, die Kaiju. Da alles im zweiten Teil als selbstverständlich vorausgesetzt ist, gibt es wenig, was den interessierten Zuschauer bei Laune hält.
Immerhin entlohnt die letzte halbe Stunde für das lange Warten. Wie schon im erste Teil wird hier pure Monster vs. Roboter-Action abgeliefert. Im Gegensatz zu den Transformers sind die Jaeger nicht so agil, was der Übersichtlichkeit zugute kommt. Wenn sich Monster und Jaeger gegenüberstehen, größer als die Hochhäuser in Tokio und einfach mal die ganze Bucht dem Erdboden gleich machen, dann will man nur aufspringen und diesem in Film gebannten Testosteron zujohlen. Raketentriebwerke irgendwo festschweißen und eine Attacke aus der Hemisphäre? Warum denn nicht? Weil es geht!
Optisch und akustisch auf dem Stand der Technik hat es Guilmero Del Toro als Executive Producer wieder geschafft, fabelhafte Wesen zu erschaffen und gegen überdimensionierte Maschinen antreten zu lassen. Gerade diese Filmreihe lebt genau davon: Von Kaijus, von Jaegern, von sensationellen Kämpfen, nach denen eine ganze Stadt schlichtweg nicht mehr existiert und die Welt dennoch jubelt.
Ganz selten ist weniger Geschichte mehr. Pacific Rim 2: Uprising gehört zu diesen Ausnahmen und konzentriert sich leider viel zu stark auf die recht profillosen Charaktere, entlohnt dann aber mit einem furiosen Actionfinale.