Andys persönliche Jahres-Highlights

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und im Podcast haben wir schon über unsere liebsten Filme und Serien des Jahres gesprochen.

Aber die Welt besteht – oh Wunder – nicht nur aus Filmen und Serien. Deswegen will ich hier noch ein paar kleine Medien-Highlights vorstellen, die mir das Jahr 2022, jedes auf seine Weise, bereichert haben.

Podcast-Episoden des Jahres

Meine liebste Neuentdeckung in der Podcast-Welt ist „Zum Scheitern verurteilt“ mit Laura Larsson und Simon Dömer. Beide sind Radiomoderatoren beim WDR-Sender 1LIVE, Lauras Stimme könnte man zudem aus ihrem früheren Podcast „Herrengedeck“ kennen. In ihrem Podcast geht es um oftmals um das eigene Scheitern an Alltagsdingen und gerne werden diese alltäglichen Begebenheiten mit viel Fantasie weiter ausgeschmückt und weiter gesponnen. So etwa auch in meiner liebsten Episode „Spezialfolge: Ein Jahr ZSV„. Eigentlich war geplant, dass Laura ihren Mitmoderator zum Jubiläum durch ihr neues ländliches Zuhause in Mecklenburg-Vorpommern führen wollte. Leider kam pünktlich zum Jahrestag Corona dazwischen, so dass sie ihn nur in Gedanken mit auf die Reise in ihre Heimatstadt nehmen konnte. Die Geschichten, die sie beide daraus spinnen, inklusive Vorstellung bei Mutti und Finden der großen Liebe, haben mir ein breites Grinsen aufs Gesicht gezaubert.

Hotel Matze“ ist in der Podcast-Welt inzwischen eine Institution und bedarf keiner weiteren Vorstellung. Eigentlich jedes Gespräch, das Matze Hielscher mit seinen mehr oder weniger prominenten Gästen führt, ist lehrreich und unterhaltsam. Am Ende hat man immer das Gefühl, dem Gast ein wenig näher gekommen zu sein als in all den Jahren, in denen man sie oder ihn auf roten Teppichen gesehen hat. Vor allem die Live-Folge vor Publikum mit Rocko Schamoni vom legendären „Studio Braun“ und der Ex-Tagesschau-Sprecherin Linda Zervakis war sehr unterhaltsam und wie ein Gespräch unter alten Freunden. Dicke Empfehlung.

Christoph Amend und Jochen Wegner als die Moderatoren von „Alles gesagt“ sind für mich schon immer der Inbegriff von charmanten Gastgebern. Als Editorial Director beim ZEITMagazin und ZEIT-Online-Chefredakteur sind sie bestens vernetzt und auf ihre Interviews so gut vorbereitet wie kein anderer Podcast, den ich kenne. Wie lange ein Gast sich ihren mal lustigen, mal kritischen Fragen stellen muss, entscheidet dieser selbst: sobald das vom Gast vorab bestimmte Endwort erklingt, bricht die Aufnahme abrupt ab. Mit charmanten Worten verstehen Amend und Wegner es, ihren Gästen Honig ums Maul zu schmieren, damit diese vielleicht doch noch ein wenig mehr preis geben als sie geplant hatten. Der Plan geht auf: die meisten Gespräche dauern länger als 5 Stunden. Meine liebste Folge des Jahres war vermutlich die mit Sascha Lobo. So streitbar er auch ist und so gerne ich mich an seinen Thesen oftmals abarbeite – man kann nicht sagen, dass er kein kluger Mann wäre, der auch mehr als 6 Stunden Podcast gut füllen kann.

YouTube-Videos des Jahres

Hier muss ich nicht lange überlegen: Max ist der Beste. Auf seine Radtouren-Videos auf seinem Kanal Skatepunk2425 freue ich mich immer am meisten. Auch wenn er gerade mal halb so alt ist wie ich, so ist er doch eine ziemliche Inspiration und auch Motivation. Egal wie steil der Berg ist, bei knallender Hitze und klirrender Kälte – Max hat immer ein Lächeln auf dem Gesicht. Auch mein liebstes Video von ihm ist schnell gefunden: die Island-Rundfahrt im Winter, gemeinsam mit seiner Freundin Rike (die bisher eigentlich nie längere Strecken Rad gefahren ist). Zu sehen wie sie bei Minusgraden, Eisregen und Gegenwind ihren Weg rund um die Insel machen, ist nicht nur wegen der tollen Drohnenaufnahmen und der Begleitung durch einen professionellen Kameramann sehr sehenswert. Wer nicht spätestens bei der Rückkehr an ihren Startpunkt, nach gut 1.400 kräftezehrenden Rad-Kilometern, ein wenig ergriffen ist, der hat kein Herz. 😉

Anthony Vincet ist für manch einen ein alter Hut. Ich selbst musste erst durch Stefan vom Sneakpod auf ihn aufmerksam gemacht werden. Der Mann ist eine echte Koryphäe: er kann nicht nur dutzende Stimmen bekannter Sängerinnen und Sänger nachmachen, sondern trifft mit den Arrangements der Instrumente auch immer genau den richtigen Ton. Eine Stimme zu imitieren ist das eine, aber auch den musikalischen Stil nachzumachen, da gehört schon etwas zu. Vielleicht ist für den einen oder anderen von Euch seine Version von Queens „Bohemian Rhapsody“ auch der Einstieg in das vielfältige Vincent-Sound-Universum:

„Crazy“ von Gnarls Barkley fand ich schon immer toll. Meine bisherige Lieblingsversion ist die von den Scary Pockets (sind eh eine meiner Lieblingsbands). Aber dieses Jahr hat mich die Stimme von Madelyn Grant wohl so sehr beeindruckt wie keine zweite. Kennt Ihr das? Eine Stimme, in die man eintaucht wie in eine warme Badewanne. Ja, das ist für mich die Stimme von Madelyn mit ihrem fantastischen Vibrato.

Ein Video, das mich ganz besonders beeindruckt hat, ist an Kreativität wohl kaum zu überbieten. Schließlich haben daran gut 2.400 Animationskünstler mitgewirkt. Die Aufgabe war einfach: eine Person/Kreatur geht etwas ziehend oder schiebend von links nach rechts durch eine Landschaft. Wie unterschiedlich man diese Aufgabenstellung interpretieren kann, hat mich sehr beeindruckt:

Zum Schluss der YouTube-Kategorie muss ich dann doch noch mal auf das Thema Radfahren kommen, denn dieses Video verfolgt mich schon seit Jahren und wird immer mal wieder angeschaut. Cooper Ray ist einer von den ganz Verrückten. Eigentlich ist er nicht gerade gut für das Image der Radfahrer, so wie er jegliche Verkehrsregeln konsequent bricht. Und dennoch: es ist mir immer wieder eine Freude zu sehen, wie leichtfüßig er sich durch den dichten New Yorker Verkehr bewegt.

Hörspiel des Jahres

Zugegeben: die meisten Hörspiele höre ich immer nur drei Minuten, und zwar zum Einschlafen. Dieses hier hat mich aber über seine komplette Laufzeit begeistert: „Für immer wir alle zusammen„. Die Prämisse ist so einfach wie effektvoll: am Abend ihres Abi-Balls versprechen sich sieben Freunde sich einmal im Jahr per Sprachmeldung bei allen anderen zu melden, um zu erzählen, wie es ihnen ergangen ist. Dass sich Lebenswege nach dem Abitur auseinander bewegen, ist bekannt. Unbekannt ist unsere Zukunft. Dieses Hörspiel zeigt, wie diese Zukunft für sieben unterschiedliche Menschen aussehen kann. Während die eine mit ihrem Start-Up rasant Karriere macht, entscheiden sich andere für das Kind oder einen ganz unkonventionellen Lebenslauf. Dabei spielt das Hörspiel sehr viel mit gut eingesetzten Soundeffekten und ist am besten mit Kopfhörern zu genießen. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht.

Das soll es von meiner Seite aus gewesen sein. Ich würde mich freuen wenn ich Euch auf die eine oder andere Sache neugierig machen konnte. Falls nicht, versuche ich mein Glück im kommenden Jahr weiterhin in unseren Podcasts. 😉

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