Drehbuch: Gore Verbinski, James Ward Byrkit, John Logan, John Logan, Tom De Rosier, Jurgen Gross, Anthony Leonardi III, James Ward Byrkit, David Lowery, David Gosman, Josh Hayes, David Feiss
Schauspieler*innen: Johnny Depp, Isla Fisher, Ned Beatty, Bill Nighy
Kinostart D: (FSK 6)
Kinostart US: (FSK PG)
Originaltitel: Rango
Laufzeit: 1:47 Stunden
Filmkritik zu Rango
Bereits in der Anfangsszene merkt man, dass „Rango“ in einer selten derart gesehenen Farbbrillianz und Detailtiefe erstellt wurde. Selbst auf normaler Kinoleinwand blenden einen die Farben schon fast und irgendwie passt es in den Film. Ebenfalls zu Anfang bemerkt man, dass „Rango“ mehr ist als ein Animationsfilm über ein recht tollpatschiges Chamäleon. Viel mehr ist der Film auch auf einer Metaebene zu sehen und zu verstehen. Wenn es darum geht, „die andere Seite“ zu erreichen und Rango sich minutenlang mit seiner Außenwirkung beschäftigt, so kann man nicht mehr von einem typischen Animationsfilm sprechen.
Und gerade diese Gratwanderung zwischen Doppeldeutigkeit und klassischen Animationsfilm-Charakteren macht den Flair von „Rango“ aus.
Der Film startet mit einer Menge Lachern und weiß sofort eine gute Laune zu versprühen. Leider nimmt der Film -wie viele andere Filme auch- zur Mitte hin immer mehr ab und kann nicht mehr die Spritzigkeit aufrecht erhalten. Nichtsdestotrotz gibt es viele Oneliner, die vielleicht nicht das Niveau der anfänglichen Lachschüttler haben, aber immer noch für so manches Lächeln gut ist – man muss nur hinhören. Gerade der Kinogänger und Kinoliebhaber wird sich in sehr vielen Szenen wiederfinden und wohlfühlen: Der Film ist eben für die Erwachsenen und nicht der klassische Sprechende-Tiere-Film.
Zum Ende reitet der Film auf einer Welle der Moral, jedoch ohne den Zeigefinger zu erheben. Hier findet sich auch der Schwerpunkt der „Metaebenen“, was hier passiert, grenzt schon fast an Kunst aus einem Arthousefilm. Doch anstatt unpassend oder übertrieben zu wirken, passt es einfach in die sowieso irgendwie sehr animationsfilm-untypische Stadt Dirt mit ihren Charakteren.
In der Summe ein Film, der nachdenklich anders ist als die regulären Filme des Genres und vermutlich gerade deswegen eine Art Perle darstellt.