Drehbuch: Ernest Cline, Adam F. Goldberg
Schauspieler*innen: Sam Huntington, Jay Baruchel, Dan Fogler, Kristen Bell
Kinostart D: (FSK 12)
Kinostart US: (FSK PG-13)
Originaltitel: Fanboys
Laufzeit: 1:30 Stunden
Filmkritik zu Fanboys
Wer sich so manche Dialog-Passagen aus Tarantino-Filmen anhört, in denen über unterschiedlichste Zitate aus mehr oder minder berühmten Filmen gesprochen wird, der bekommt einen Eindruck davon, wie „Fanboys“ funktioniert: für die wahren Kenner ist der Film ein echtes Paradies – für Otto-Normal-Kinobesucher ein Buch mit sieben Siegeln. Wenn etwa über Kuss-Szenen zwischen Luke Skywalker und Prinzessin Leia oder über den Geburtsplaneten von Chewbacca gesprochen wird, mag der ein oder andere Normalo noch hinterher kommen. Viele Szenen gehen aber mit ihren Anspielungen auf „Star Wars“ dermaßen in die Tiefe, dass sich der eigentliche Reiz wirklich nur dem echten Experten erschließt. Folglich kann jemand, der die „Star Wars“-Filme „irgendwann mal“ gesehen hat und den ganzen Hype darum nicht nachvollziehen kann, nur leidlich Spaß mit dieser Komödie haben.
Ich selbst habe zwar auch einen Hang zu „Star Wars“, würde mich aber nicht als Fan bezeichnen. Immerhin habe ich dann doch das Gefühl gehabt, zumindest einen Großteil der Anspielungen verstanden zu haben. Sehr unterhaltsam fand ich vor allem die kompromisslose Darstellung von echten „Star Wars“-Nerds. Da wird der Van schon mal mit dem Motiv des Filmplakats besprayt, alle Actionfiguren originalverpackt gesammelt oder „Star Trek“-Fans im Comicladen Hausverbot erteilt. Die unterschiedlichsten Ausprägungen des „Fan-Seins“ wurden gut in Szene gesetzt und sind so auch auf andere Personengruppen (von Computer-Freaks über Musik-Devotionalien-Sammler bis hin zu extremen Fans von Tokio Hotel) übertragbar. Trotz aller Verrücktheit bleiben die Hauptdarsteller doch immer sehr sympathisch durch ihre Macke.
Humortechnisch bewegt sich der Film eher im unteren Drittel. Viele Witze sind sehr flach und man ist sich auch nicht für ein, zwei Witze unter der Gürtellinie zu schade. Leider zünden die nicht wirklich. Immerhin bietet der Film durch seine vielen Referenzen den „Star Wars“-Kennern wirklich viel Spaß. Alle „Unwissenden“ bleiben ein wenig auf der Strecke.
Das Highlight des Films waren für mich die vielen Cameo-Auftritte anderer Stars. Angefangen bei Darstellern aus den Original-Filmen (Episode 4-6) bis hin zu Seth Rogen. Und bei dem tatsächlichen Besuch der Skywalker-Filmranch, mit all den Originalrequisiten, die dort liebevoll ausgestellt sind, durchkommt auch den Nicht-Fan eine gewisse Ehrfurcht.
Meine Empfehlung für all jene, die aus der ersten „Star Wars“-Trilogie nicht jeden Dialog zitieren können: macht Euch ein gemütliches Filmwochenende, schaut Episode 4 bis 6 und anschließend „Fanboys“. So kann auch der Unbedarfte sicherlich viele Anspielungen erkennen und ein wenig die Magie nachvollziehen, die Luke Skywalker, Han Solo und Darth Vader vor 30 Jahren in den Kinos entfesselt haben.
Meine Wertung bezieht sich auf Personen, denen die Filme nicht fremd, sondern doch relativ gut bekannt sind. Nicht-Star-Wars-Gucker müssen hier leider drei bis vier Strenchen abziehen.