Drehbuch: David O. Russell, Eric Warren Singer
Schauspieler*innen: Christian Bale, Bradley Cooper, Amy Adams, Jeremy Renner
Kinostart D:
Kinostart US:
Originaltitel: American Hustle
Laufzeit: 2:18 Stunden
Filmkritik zu American Hustle
Kompositionstechnisch ist der Film einfach Klasse: Die Zeit der 70er wurde perfekt eingefangen und in Szene gesetzt. Kein Haar sitzt falsch, keine Kameraeinstellung ist zufällig. Hinzu kommet ein hoher Körpereinsatz von Christian Bale, der sich mal eben zig Kilo für seine Rolle angefüttert hat. Die Haartolle von Jeremy Renner ist geradezu köstlich und Amy Adams weiß in nahezu jedem Kostüm zu überzeugen.
Vielleicht ist es das, was den Film nicht ganz rund erscheinen lässt: Sein Hang zur Kunst unter Vernachlässigung des Spannungsbogens. Viel zu lang braucht es, die Story zum Laufen zu bekommen, die dann einsetzende Zusammenarbeit mit DiMaso – alles sehr gute Elemente aber in einer nicht notwendigen Länge ausgewalzt.
Die komödiantischen Aspekte des Films finden sich insbesondere im letzten Drittel des Films, wo nahezu jeder Charakter irgendwie durchdreht und so seine wahre Seite zeigt. Solch skurrile Szenen wie eine tanzende Jennifer Lawrence oder ein ausrastender Bradley Cooper, das macht den Film amüsant – für einen Film, der sogar als Komödie beworben wird, ist das aber zu wenig.
Stattdessen ist der Film von allem etwas: Ja, auch Komödie, aber auch Thriller, Drama, Liebesromanze – alles da, aber irgendwie doch nicht.
Für 10 Oscars wurde „American Hustle“ nominiert, räumte keinen ab. Das tut dem Film Unrecht: Er ist sehr gut besetzt, die Schauspieler spielen alle hervorragend und das Setting ist vorbildhaft. Und doch scheitert es am Drehbuch, das dem Qualitätsniveau der anderen Kategorien einfach nicht gerecht werden kann.