Drehbuch: Jason Segel, Nicholas Stoller, Jim Henson
Schauspieler*innen: Jason Segel, Amy Adams, Chris Cooper, Rashida Jones
Kinostart D:
Kinostart US: (FSK PG)
Originaltitel: The Muppets
Laufzeit: 1:49 Stunden
Filmkritik zu Die Muppets
Ich muss zugeben, dass ich nie ein wirklich großer Fan von den Muppets gewesen bin. Klar kannte ich sie alle: Piggy, Kremit, Fozzie, Scooter, Gonzo usw. Aber in den vergangenen Jahren waren die Muppets – ebenso wie im Film – einfach nicht mehr präsent. Schön, dass sich mit Jason Segel ein echter Fan mit viel Herzblut daran gemacht hat, die alte Magie der Muppets wiederzubeleben. Und: es ist ihm tatsächlich gelungen. Für Kids sind die lustigen Puppen und ihre Versuche, eine Show auf die Bühne zu bringen sicherlich schon sehr amüsant. Für „uns Erwachsene“ kommt natürlich noch hinzu, dass wir es tatsächlich so empfinden: die Muppets waren jahrelang in der Versenkung verschwunden. Und man fragt sich: wo sind sie alle hin? Was ist aus ihnen geworden? Schön, dass der Film darauf eine Antwort gibt und sie ähnlich einem David Hasselhoff als Stars zeigt, die sich nur noch kläglich an ihre ehemalige Popularität klammern, um halbwegs über die Runden zu kommen. Allein das fand ich wirklich gut gelöst.
Für mich waren natürlich die vielen Cameos von Gaststars eine besondere Freude. Namen will ich an dieser Stelle mal nicht nennen, aber es ist schon erstaunlich, wie viele Stars teils für nur Sekunden dauernde Rollen ihre Nase in die Kamera gehalten haben. Das zeigt wohl sehr deutlich, dass die Muppets nur zu rufen brauchen und die Promis kommen aus allen Ecken, um dabei zu sein. Auch eine Art der Wertschätzung. Besonders positiv im Gegensatz zu jenen Zeiten, in denen ich als kleiner Knopf die Muppets in der Erstausstrahlung im deutschen Fernsehen gesehen habe: inzwischen versteht man auch die erwachseneren Witze. Seien des die bissigen Sprüche von Waldorf und Stadler, die sich mir als Sechsjärhigem nicht erschlossen haben oder erst recht die facettenreiche Hassliebe zwischen Piggy und Kermit, deren Tiefe man wohl erst als Erwachsener richtig begreifen kann. Kurzum: ein Film, in dem Jung und Alt ihren Spaß haben können.
Und dabei ist es so einfach, dass es mir an einer Stelle echt Tränen der Rührung in die Augen getrieben hat. Da sieht man einfach einen Haufen Hühner, die zu schmissigen Bewegungen ihre ganz eigene Hühner-Version von Cee-Lo Greens „Fuck You“ gackern und das Publikum ist ebenso am gackern. Es muss weder immer hintersinniger Humor, noch großes Effekt-Kino sein, damit sich im Herzen was rührt.
Alles in allem war der Film ein gelungenes Wiedersehen mit jenen Puppen, die damals nie die wirklich wahren Helden meiner Kindheit waren. Zu bemäkeln hätte ich eigentlich nur, dass ich mir einen anderen Moderatoren für die neue Show gewünscht hätte als den tatsächlichen – der war mir ein wenig zu offensichtlich und ich hätte gern noch jemand viel schrägeren gesehen und wenn es jemand wie John Forsythe (der Blake Carrington aus dem „Denver-Clan“) gewesen wäre. Da hätte ich mir ein wenig mehr Überraschung gewünscht. Aber dieser Makel ist nicht groß genug, dass ich dem Film tatsächlich einen seiner wohlverdienten zehn Sterne abziehen müsste. Kurzum: I love this flick!