Drehbuch: Stephen Chbosky, Evan Spiliotopoulos, Linda Woolverton, Tim Rice, Howard Ashman, Jeanne-Marie Leprince de Beaumont
Schauspieler*innen: Emma Watson, Dan Stevens, Luke Evans, Josh Gad
Kinostart D: (FSK 6)
Kinostart US: (FSK PG)
Originaltitel: Beauty and the Beast
Laufzeit: 2:09 Stunden
Filmkritik zu Die Schöne und das Biest
Das Original aus dem Jahr 1991 ist ein Klassiker und es stellt sich die Frage, ob ein Remake den großen Fußstapfen gerecht werden kann. Diesem waren sich auch Cast & Crew der Realverfilmung bewusst: Sie haben Bewährtes übernommen und Notwendiges angepasst.
Das Ergebnis ist ein modernes Märchen-Musical, das seinem Vorgänger in nichts nachsteht.
Emma Watson spielt die perfekte Belle, sie ist von Auftreten und Aussehen nahezu identisch mit der Animationsvorlage. Die Figuren bleiben alle gewohnt stereotyp, wurden aber einer Realverfilmung angepasst. Besonders merkt man dies bei LeFou, der im Animationsfilm ständig geschlagen wurde und gegen Decken flog – dies ist einer Realverfilmung nicht angemessen. Er steht eindeutig weiterhin im Schatten von Gaston, tritt aber dennoch selbstbewusster und menschlicher auf. Bis in die letzte Nebenrolle wurden die Vorlagen hervorragend adaptiert und ihre Charakterzüge erweitert, ohne deren Grundmotive zu verändern.
Viel Kritik erntete das Biest für die angeblich schlechte Animation. Dies geschieht zu Unrecht: Die Darstellung im Film selbst ist schlichtweg hervorragend. Sicherlich trübt der Eindruck aus bereits früh veröffentlichten Making Ofs, in denen man die berühmte Tanzszene im Motion Cature-Anzug sieht. Doch trennt man Produktion und Ergebnis, so gibt es keinen Grund zum Mangel.
Selbstverständlich gibt es ein Wiederhören mit allen bekannten Songs, die inhaltlich leicht dem Film angepasst wurden. Natürlich bleiben wichtige Songs wie „Die Schöne und das Biest“ aus der berühmten Tanzsszene unverändert – außer, dass hier Emma Thompson als Madame Pottine den Titel interpretiert. Die Songs haben kein bisschen ihrer Zauberhaftigkeit eingebüßt, ganz im Gegenteil: „Sei hier Gast“ ist eine insbesondere optisch erstklassige Revue von tanzendem Geschirr und Besteck, die man in dieser Farbpracht noch nie in einem Realfilm gesehen hat.
Zusätzlich hört man im Film weitere Songs, die man aus der Vorlage nicht kennt. Sie haben es 1991 niht in den Film geschafft, geben aber den Charakteren noch mehr Tiefe und Hitnergrundgeschichte.
Dieser Film ist das perfekte moderne Märchen: Die Vorlage wurde hervorragend adaptiert und sanft an den Realfilm angepasst. Sucht man nach einem Haar in der Suppe, so kommt die Annäherung zwischen Biest und Belle etwas kürzer weg als in der Vorlage – jedoch tut das dem Märchengefühl keinen Abbruch: Musik, Szene und Kostüm packen bereits in den ersten Minuten und lassen bis zum Ende nicht mehr los.