Drehbuch: Brad Bird, Sanjay Patel, Brian Kalin O'Connell, Dean Kelly, Peter Sohn, Mark Andrews, Kathryn Hendrickson, Ted Mathot, Megan Bartel, Michael Arndt, Bill Presing, Melody Cisinski, Octavio E. Rodriguez, Rosana Sullivan, Austin Madison, Bobby Rubio, Michael Daley
Schauspieler*innen: Craig T. Nelson, Holly Hunter, Sarah Vowell, Huck Milner
Kinostart D: (FSK 6)
Kinostart US: (FSK PG)
Originaltitel: Incredibles 2
Laufzeit: 1:58 Stunden
Filmkritik zu Die Unglaublichen 2
Fortsetzungen sind nicht immer erfolgreich. Wurde beispielsweise die Reihe von Toy Story mit jedem Teil besser, so konnte Findet Dory * nicht an den Erfolg von Findet Nemo anschließen.
Entsprechend gespannt kann man auf den neuen Die Unglaublichen 2 sein, der mit seiner Geschichte einer normalen Familie mit Superheldenkräften durchaus Potential für mehr Erzählung bietet. Gerade Baby Jack Jack hat in einem separaten Kurzfilm gezeigt, dass es mit seinen unkontrollierten Superheldenausbrüchen für so manche Unterhaltung sorgen könnte.
Jetzt endlich kommt der zweite Teil in die Kinos und alle Sorgenträger können aufatmen: Es wird wieder herrlich Spaß machen!
Es gibt ein großes Wiedersehen mit allen wichtigen Protagonisten – und noch ein paar mehr. Denn nachdem im ersten Teil die Superhelden zum Leben im Untergrund verdammt wurden, geht es im zweiten Teil darum, diesen wieder zu mehr Ruhm zu verhelfen – und ein engagierter Geschäftsmann tut mit seiner Assistentin alles dafür.
Zum Leidwesen von Mr. Incredible, denn nur Ehefrau Elastigirl darf wieder als Superheldin arbeiten.
Der Film behält sich seinen Stil des ersten Teils bei und erzählt nicht nur die Superheldengeschichten, sondern auch ganz menschliche, ja, normale Geschichten. Wenn der Mann des Hauses auf einmal vor seiner Frau zurückstecken muss, dann kann ihn das schon sehr belasten. Auch das Kümmern um das Baby Jack Jack kann ihn zur absoluten Erschöpfung bringen.
Die leicht gealterten Violet und Flash sind nun im besten Pubertätsalter und erkunden ihre Grenzen oder ihre erste Liebe – mit allen Konsequenzen.
Es ist gar nicht mal so klar, wer der echte Protagonist des Films ist. Heißer Anwärter ist aber auf jeden Fall das Baby mit unentdeckten Superheldenkräften – der Kampf gegen einen Waschbären ist eines der kleinen Highlights des Films. Dennoch wünscht man sich gerade im späteren Verlauf des Films zweidrei weniger Superkräfte: Einerseits reichen schon die bekannten, andererseits sind die Rand-Kräfte so schlecht integriert, dass sie eher als deus ex machina funktionieren, aber nicht mehr.
So ungewöhnlich, dass es positiv auffällt: Das Licht. Dieser Animationsfilm hat generell schon etwas mit Lichtspiel zu tun, aber auch abseits dieser Szenen sind Schattenwurf, Lichteinfall und der bewusste Einsatz von Licht ausgezeichnet inszeniert. Gerade in 3D funktionieren diese noch besser – insbesondere in einer optisch anstrengenden, aber imposanten Stroboskop-Szene.
Im Film trifft man auf vielen weitere Superhelden, die im Untergrund lebten und nun dank des Engagements von dem Geschäftsmann zusammengeführt werden. Das ist eine kreative Idee, da so ganz unkompliziert und nahtlos in die Geschichte integriert das Superheldenuniversum erweitert wird. Gerade ein überstarker, aber dummer Superheld und eine schüchterne Heldin, die Portale erstellen kann, fallen positiv auf. Andere Charaktere wie ein Uhu oder ein alternder Igel(?) bleiben so schwach, dass man sie eher aus dem Film hätte entfernen können.
In der Summe merkt man diesem Film wieder an, mit wie viel Kreativität und Spaß am Superhelden-Film diese Produktion durchgeführt wurde. Nahezu jeder Charakter hat eine Geschichte, hat Besonderheiten, ist eben Mensch. Dies in einen kinderfreundlichen Animationsfilm zu verpacken, das schafft vermutlich in dieser Art nur das Animationsteam rund um das ehemalige Pixar. Dass man in der ganzen Tollerei und Verspieltheit manchmal über das Ziel hinaus schießt oder nicht jeder Gag so perfekt aufgeht, sei angesichts des Gesamtergebnisses verziehen.