Drehbuch: 濱口竜介, 大江崇允, 村上春樹
Schauspieler*innen: Hidetoshi Nishijima, 三浦透子, 岡田将生, 霧島れいか
Kinostart D: (FSK 12)
Kinostart US: (FSK NR)
Originaltitel: ドライブ・マイ・カー
Laufzeit: 2:59 Stunden
Filmkritik zu Drive my Car
Der Film startet recht unvermittelt und stürzt den Zuschauer so in eine gegebene, ihm aber unbekannte Situation. Es dauert eine ganze Weile, ehe Rollen, Aufgaben und Weltbilder deutlich werden. Dies mag den Einstieg etwas erschweren, ist aber angesichts des recht übersichtlichen Casts sowie einer weitestgehend chronologischen Erzählweise kompensierbar.
Mit drei Stunden ist der Film länger als ein übliches Drama und nimmt sich so viel Zeit für seine Charaktere und die Story. Auch, wenn dieses künstlerische Mittel häufig seine Wirkung entfaltet, so hat der Film dennoch hierdurch einige vermeidbare Längen.
Insbesondere zu Anfang sind die Autofahrten abseits einer gesprochenen Theaterrolle von Kassette recht wortkarg. Hier entspinnt sich jedoch eine neue Ebene, die diesen Film auch zu seiner hohen Anerkennung führt (bspw. Auszeichnung für das beste Drehbuch sowie Nominierung als bester Film in Cannes oder Nominierung als bester fremdsprachiger Film bei den Golden Globes 2022).
Denn neben dem Gesehenen und Gesprochenen gibt es viele Zwischenebenen, die sich im Theaterspiel, den Texten und auch der Interaktion der Schauspieler*innen generell widerspiegeln.
Häufig ist es das Unausgesprochene, das dem Film seine Tiefe und Emotion gibt.
Im Fokus stehen Yusuke und seine Fahrerin Misaki, deren Beziehung sich von einem recht nüchternen Dienstleister-Verhältnis zu einem Vertrauten-Verhältnis entwickelt, ohne die naheliegende Ebene der Romantik zu touchieren.
Es strahlt eine gewisse Ruhe und Gewissheit aus, wie die beiden sich emotional öffnen und mit ihren Schicksalen Halt finden.
Ein Film, der viel Tiefe und emotionale Weite mit sich bringt, in der man sich selbst verorten und befinden kann und darf.