Drehbuch: Alexander Schubert
Schauspieler*innen: Erkan Acar, Sina Tkotsch, Adrian Topol, Sanne Schnapp
Kinostart D: (FSK 12)
Originaltitel: Faking Bullshit
Laufzeit: 1:40 Stunden
Filmkritik zu Faking Bullshit
Basierend auf dem schwedischen KOPS.
Positiv hervorzuheben ist die durchgehende ironische Darstellung der Polizisten: Die Polizisten der kleinen Wache sind vordergründig einfach gestrickt. So ist die einzige Frau in der Wache tatsächlich zurückhaltend und unsicher, während die Männer teils machohaft agieren. Dass alle Charaktere auch Tiefe erhalten und weder Abziehbild noch Abrechnung der Polizei sind, entfaltet sich immer wieder zwischen den Zeilen.
Dennoch ist es gerade diese teils Tollpatschigkeit, teils Bedienung von Klischees, die den Film zu weiten Teilen so unterhaltsam machen.
Besonders auffällig ist, wie der Film versucht, Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann und Rassismus zu thematisieren. Die Themen dienen auch nicht als Feigenblatt, sondern sind teils über Minuten das einzige Thema des Films. Insbesondere die ersten Minuten des Films leiten dies gut ein.
Dennoch verpasst der Film seine Chance, mehr in die Tiefe zu gehen und ein nachhaltiges Zeichen zu setzen. So werden die Themen zwar angerissen, jedoch findet keine merkliche Emanzipation der Betroffenen statt oder eine Wandlung der Charaktere. Ganz im Gegenteil wird das Verachten der Gleichberechtigung am Ende von der zurückgestellten Frau gar mit einem Kuss von ihr auf die Wange belohnt – gerade noch so annehmbar, da der Auslöser „der alten Schule“ angehörig ist und auf Basis dessen sowieso seine eigenen Lacher hat.
Storyseitig orientiert sich der Film nah am Original, wennauch der große Coup in diesem Film nicht die inszenierte Entführung ist, sondern ein Bilderraub. Auch spielt das Ende nicht in einem Pizzaladen, dennoch nimmt die Pizza die Endszene ein.
Bis zum Einsetzen des Coups hat der Film eine spritzige Aufmachung, die aber im weiteren Verlauf des Films abnimmt. Später erscheint der Film teils nur noch als Rahmen für manchen guten, aber meist eher kalauerartigen Witz.
Somit verpasst es der Film, eine eigene Note zu setzen – und da, wo er sie setzt, verliert er seinen Komik.
In Summe ein Film, den man sich durchaus im Familienkreis anschauen kann, da er von sympathischen Charakteren profitiert. Insbesondere die Rolle von Bjarne Mädel als Penner ist hier positiv hervorzuheben, ohne zugleich die anderen Rollen damit als schlecht zu bewerten.