Filmszene aus Heidi

Heidi

Regie: Katrin Barben, Annette Stefan, Alain Gsponer
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Anuk Steffen, Bruno Ganz, Quirin Agrippi, Isabelle Ottmann

Kinostart D:
Kinostart US: (FSK G)
Originaltitel: Heidi
Laufzeit: 1:51 Stunden
Filmposter: Heidi

Filmkritik zu Heidi

Benutzerbild von Phil
5/ 5 von

Was bereits den Trailer so ansprechend macht, ist die junge Anuk Steffen, die die Heidi spielt. Diese lebensfrohen Augen und das authentische Lachen ließen sofort Sympathien für die kleine Heidi aufkommen. Die Herausforderung war, dies auch im Film beizubehalten.
Und exakt dies ist gelungen.

Bereits in den ersten Filmminuten wird ohne viel Wort Heidis Liebe zur Alm dargestellt: Sie spielt in der Natur, sie nähert sich neugierig Ziegen an, zieht bald symbolträchtig ihr Kleid des Adels aus und läuft im Unterrock durch das hohe Gras. Dabei glühen die Augen, das Tollen im Gras scheint nicht nur gespielt, sondern in der Person Anuk Steffen manifestiert. Die ständige positive Einstellung zum Leben und zur Natur sorgt für die hohe Authentizität der Heidi, denn ihr Handeln folgt immer diesem Credo. Selbstverständlich geht mit dieser Einstellung und auch dem jungen Alter eine gewisse Naivität einher, die wiederum im Film aufgefangen wird und somit das Profil Heidi schärft und treffend ergänzt.

Der Film greift den bekannten, klassischen Plot auf, dass Heidi zum grimmigen Almöhi kommt, später nach Frankfurt ins Adelshaus kommt und sich dort mit der im Rollstuhl sitzenden Klara anfreundet, jedoch merkt, dass die Alm ihre wahre Heimat ist. Somit erleidet nicht das selbe Schicksal wie viele Remakes, die auch die Geschichte modernisieren und somit die älteren Fans verprellen. Es gibt auch keinen Anlass, die Geschichte zu verändern, bietet sie viel Potential zur Ausgestaltung, was der Film dankbar aufgreift.
Dabei malt der Film weder weiß noch schwarz, auch das öde Adelshaus bietet Spaß und freundliches Personal, die Alm bedeutet tatsächlich harte Arbeit und auch Abgrenzung von anderen Menschen. Zwar wird durch die dunkle, kalte Farbwahl des Adelshaus und die schon fast grell-grüne Natur der Alm eine gewisse Wertung vorgenommen, jedoch schafft es der Film auch immer, diese zu durchbrechen.

Neben Anuk Steffen sind auch die weiteren Rollen mit sehr viel Spiellaune am Set: Bruno Ganz spielt den grimmigen, aber tief im Inneren auch überaus herzlichen Almöhi, Peter Lohmeyer ist der Hausdiener, der sich von Heidis Lebensfreude anstecken und so manchen Spaß durchgehen lässt. Auf der Alm spielt Quirin Agrippi den Geissenpeter, den gesamten Film über herrlich ambivalent seinen Sympathien Heidi gegenüber.

Die Wahl von Anuk Steffen als Hauptrolle ist der Schlüsselfaktor für den Film. Mit ihr als Heidi wird der Film immens aufgewertet.
Am Ende kommt ein Film herum, dem man seine Laufzeit von knapp zwei Stunden zwar anmerkt, jedoch fällt diese angesichts so vieler authentischer und liebevoller Szenen nicht ins Gewicht. Stattdessen gibt es ein modernes Remake des bekannten Plots mit einer hervorragenden Besetzung, einer hervorragenden Inszenierung und einer hervorragenden, mitreissenden Hauptrolle.

Heidi im Heimkino

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