Filmszene aus Lovelace

Lovelace

Regie: Jeffrey Friedman, Rob Epstein, Aprill Winney, Rod Smith, Casey Mako, Jasmine Marie Alhambra
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Amanda Seyfried, Sharon Stone, Robert Patrick, Peter Sarsgaard

Kinostart D: (FSK 16)
Kinostart US: (FSK R)
Originaltitel: Lovelace
Laufzeit: 1:33 Stunden
Filmposter: Lovelace

Filmkritik zu Lovelace

Benutzerbild von Lars
2.5/ 5 von

Es ist schwer zu sagen, was man erwartet, wenn man diesen Film anschaut. Und es dauert lange, bis man eine Idee davon bekommt, was der Film sein möchte. Zunächst wirkt er wie eine schnell erzählte Schauspieler-Biographie. Mäßig interessant, aber flott und durchaus kurzweilig. Zur Mitte des Films möchte der Film dann aber plötzlich Sozialdrama sein. Es geht um die Machtlosigkeit der Frauen im Pornogeschäft und ganz allgemein in einer von Männern dominierten Welt. Es geht um die Moral der 70er Jahre und um große Dramen die durch sie entstehen. Der Film öffnet viele thematische Felder – und schafft es nicht, einem einzigen davon auf differenzierte und interessante Weise gerecht zu werden.

Die Figuren sind bis auf die Protagonistin sehr holzschnittartig angelegt. Der widerliche Freund, die strengen und enttäuschten Eltern, die schmierigen Produzenten im Pornobereich. Man hat all das schon mal gesehen und gehört. Man kennt die These, dass keine Frau freiwillig dort arbeiten wollen kann, man kennt die gefallenen, eigentlich tugendhaften Mädchen, die durch die bösen, bösen Männer in ihr Unglück gestürzt werden. Nun wartet man darauf, dass der Film diesen bekannten Thesen etwas hinzufügt. Leider wartet man aber vergeblich. „Lovelace“ bleibt oberflächlich, bestätigt Stereotype, drischt ein bisschen auf die Männerwelt ein und sonnt sich in seiner moralischen Sauberkeit.

Amanda Seyfried in der Hauptrolle liefert eine überzeugende Performance als geistig wenig bemittelte Vorstadttochter. Trotzdem bekommt man keinen Zugang zu der Figur. Einige psychologische Fragezeichen lösen sich im Film auf, einiges andere bleibt unklar. Die Person Linda Lovelace bleibt aber durchweg so uninteressant, dass es dem Zuschauer vollkommen egal ist, wie es ihr ergeht. Gewiss, sie sieht gut aus und zeigt sich, wie es das Genre vermuten lässt, auch relativ freizügig. Doch wenn man es vor allem auf Erotik abgesehen hat, ist es vielleicht sinnvoller sich den zugrundeliegenden Porno anzuschauen.

Zwischendurch gibt es einige wirklich lustige Stellen, zwischendurch gibt es ein paar einigermaßen berührende Stellen. Insgesamt ist der Film aber inhaltlich, stilistisch und vom Unterhaltungswert her vollkommen uninteressant.

Lovelace im Heimkino

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