Drehbuch: Ingela 'Pling' Forsman
Schauspieler*innen: Helena Bergström, Maria Lundqvist, Johan Rabaeus, Erica Braun
Kinostart D: (FSK 12)
Kinostart US:
Originaltitel: Heartbreak Hotel
Laufzeit: 1:42 Stunden
Filmkritik zu Schwedisch für Fortgeschrittene
Durch diverse Lady’s Nights hatte der Film schon einige Vorschusslorbeeren erhalten. Meiner Meinung nach wird er diesen auch durchaus gerecht. „Schwedisch für Fortgeschrittene“ ist eine unterhaltsame Komödie, die ansatzweise ein wenig Tiefgang bietet, aber nie in das Genre des ernsthaften Dramas wechselt. Schon beim ersten Treffen wird durch die inflationäre benutzten Kraftausdrücke die Marschrichtung klar: hier wird kein Blatt vor den Mund genommen.
Die Dialoge entsprechen teilweise schon sehr den klischeehaften Vorstellungen, die mit dem Thema „Party-Weiber“ verbunden sind („Schnapp dir doch den Kerl dahinten, so bringst Du wenigstens heute noch deine Gummis an den Mann…“). Beide Hauptcharaktere sind auf ihre eigene Weise sehr sympathisch, wenn auch die Glaubhaftigkeit in frage gestellt werden kann. Klar: eine Frau, die dermaßen „breitbeinig“ ihre neugewonnene Freiheit einfordert ist ebenso unrealistisch wie eine in sich gekehrte, verbitterte Frau, die Minuten später tanzend durch die Discos hüpft. Für meinen Geschmack nimmt der Film an Anfang ein wenig behäbig Fahrt auf und kommt dann auch zu abrupt zu seinem Ende.
Männer sollten sich bei diesem Film im Klaren darüber sein, dass sie nicht wirklich gut wegkommen. Zum einen sind da die ehemaligen Ehepartner, die nichts als Probleme machen, zum anderen die jüngeren Disco-Gänger, die anscheinend nach Belieben ins Bett gezerrt werden können. Aber mit einem Film, der Männer als Stimmungsbremsen und Betthäschen präsentiert, habe ich kein Problem. Über weite Strecken ist der Film wirklich sehr unterhaltsam und wirkt mit seinen teils ruhigen und ernsteren Szenen sehr „skandinavisch“.