Drehbuch: Phil Lord, Katie Smith, Kasey Fagerquist, Rodney Rothman, Phil Lord, Ryan Gaffney, Stephan Franck, Paula Assadourian, Stan Lee, Steve Ditko, Jihyun Park, Yoriaki Mochizuki, Mark Ackland, Heiko von Drengenberg, Denise Koyama, Eva Bruschi, Vi-Dieu Nguyen, Cody Cameron, John Puglisi, Miguel Jiron, Riccardo Durante, Sharon Bridgeman, Jane Wu, Miles Thompson, Ryan Savas
Schauspieler*innen: Shameik Moore, Jake Johnson, Hailee Steinfeld, Mahershala Ali
Kinostart D: (FSK 6)
Kinostart US: (FSK PG)
Originaltitel: Spider-Man: Into the Spider-Verse
Laufzeit: 1:56 Stunden
Filmkritik zu Spider-Man: A New Universe
Man muss nicht der eingefleischte Fan der Spider-Man-Comics oder -Filme sein, um anzuerkennen, wie viel Liebe in diesen Film geflossen ist.
Er verbindet alte Stile und Geschichten, fügt aber moderne Strömungen und Technik mit ein und erschafft so einen Stil, den man so noch nicht im großen Mainstream-Kino gesehen hat.
Was sofort auffällt, ist die sehr comic-lastige Optik des Films. Zwar sind die Charaktere modern animiert, aber viele kleine Faktoren sorgen dafür, dass man sich wie im Comic fühlt. So bewegen sich die Charaktere nicht flüssig, sondern ganz leicht kantig – wie in einem Comic, in dem man von Panel zu Panel springt. Auch die PopArt-Optik trägt dazu bei, dass man meint, ein animiertes Comic zu sehen. Eingeworfene Sprechblasen oder die klassischen „Booom!“-Soundtexte unterstreichen den ganz eigenen Charakter der Optik.
Der Dimensionsriss im Film sorgt dafür, dass es keinen einen Spider-Man gibt, sondern in Summe gar fünf in der selben Dimension. All das funktioniert in zweierlei Hinsicht hervorragend: Jeder Spider-Man hat eigene Eigenschaften und so kommt es immer wieder kuriosen Szenen, aber auch gemeinsame Abhängigkeiten: Man ergänzt sich. Zusätzlich unterstreichen die vielen Spider-Mans auch ein Grundthema der Reihe: Jeder kann Spider-Man sein. Egal, wie gut oder schlecht du bist – auch du kannst unter der Maske stecken.
Diese Message wird besonders gestützt durch Hauptdarsteller Miles, einem ganz normalen Jugendlichen, der auf den ersten Blick ganz normal erscheint – bis er selbst zu Spider-Man wurde.
Der Film nimmt sich gern selbst auf die Schippe und das trägt hervorragend zur Unterhaltung bei. Doch auch die ruhigen Szenen sind genau auf den Punkt und fangen die Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren ein: So kommt es zu einem Gespräch zwischen Miles und seinem Vater durch eine geschlossene Tür, bei dem Miles nicht antworten kann. Eine Schlüsselszene, die hervorragend inszeniert und auch synchronisiert wurde.
Fans der Comic-Reihe kommen auch auf ihre Kosten, denn es gibt ein Wiedersehen mit vielen Bösewichten aus der Welt von Spider-Man. Zusätzlich sorgen Cameos und Easter Eggs dafür, dass man sich an diesem Film auch nach mehrmaliger Sichtung nicht satt sehen kann, da es in den teils schnell geschnittenen Szenen immer noch etwas zu entdecken gibt.
Zusammengefasst ist der Film eine Liebesbekundung an das gesamte Spider-Man-Universum, ohne Unwissende auszugrenzen. Den schmalen Grat erfolgreich zu wandern und zugleich auch noch die Moderne mit einzubauen, das ist hohe Kunst, die der Film erfolgreich gemeistert hat.