Drehbuch: John Brancato, Michael Ferris, Steven E. Gordon
Schauspieler*innen: Christian Bale, Sam Worthington, Moon Bloodgood, Helena Bonham Carter
Kinostart D: (FSK 16)
Kinostart US: (FSK PG-13)
Originaltitel: Terminator Salvation
Laufzeit: 1:55 Stunden
Filmkritik zu Terminator: Die Erlösung
Ich bin irgendwie nicht die Generation Terminator: Als er im Kino lief, war ich noch zu jung und im Fernsehen wirkte er nicht. 2006 hatte ich einmal die Chance, Terminator 2 im Kino zu sehen (größter Saal), aber da war der Ton aufgrund des Alters der Filmrolle etwas nervig.
Aber eine schöne Fortsetzung kann ja nicht schaden.
Glücklicherweise haben die ersten Kritiken den Anspruch an den Film runtergeschraubt: Zu wenig Story habe er, keine besonderen Charaktere, nur die Action sei geil. Und was soll ich sagen? Genau so kann man das unterschreiben: Die Action war verdammt knallig, der Ton schön laut und die Salven flogen einem förmlich um die Ohren. Storytechnisch war der Film genau so profan wie die Charaktertiefe, über Sinn- und Logikfragen mache ich mir am Besten erst gar keine Gedanken.
Stattdessen erfreue ich mich daran, einen richtig fetten Actionfilm gesehen zu haben: Explosionen, Materialschlachten, Verfolgungsjagden und Bomben in Massen.
Okay, okay. Gerade der letzte Teil mit Kyle, der ja (wie aus den Vorgängerfilmen bekannt) von Connor in die Vergangenheit geschickt wird, um dessen Mutter zu beschützen (und dann doch tatsächlich der Vater von Connor wird), klingt ein wenig nach Seifenoper oder Irrsinn. Zum Glück macht „Terminator – Die Erlösung“ nicht den Fehler, sich zu sehr auf die Zeitreise-Story einzulassen. In der Vergangenheit haben gerade Geschicten rund um Zeitreisen immer wieder Steilvorlagen für Logiklöcher geboten (siehe „Star Trek“).
Zwar ist die Suche nach dem verschleppten Erzeuger ein elementarer Bestandteil der Story; zum Glück hat der Film aber doch zumindest etwas mehr als nur das zu bieten. Christian Bale, schaut meist nur bedeutungsvoll in die Kamera/in Richtung Horizont und positioniert sich als heimlicher Anführer des Widerstands und Heilsbringer – der „Man With A Mission“. Abgesehen von wenigen Action-Szenen stiehlt ihm sein Counterpart Worthington allerdings großräumig die Show. Der nämlich ist Teil eines weit spannenderen Handlungsstranges, bietet er in diesem zugegeben etwas platten Action-Spektakel doch zumindest ein wenig Tiefgang. Ohne zu viel verraten zu wollen: es geht um Verwandlungen, Moral und Loyalität.
Ach, sagen wir es gerade heraus: die Story ist vernachlässigbar, weil ohne wirkliche Überraschungen. Als Action-Film funktioniert „Terminator – Die Erlösung“ hingegen wirklich gut. Regisseur McG hatte ich nicht viel zugetraut, sind seine bisher bekanntesten Werke doch die Remakes der 70er-Serie „Drei Engel für Charlie“. Die Distanz zum „Rise Of The Robots“ könnte kaum größer sein. Er schafft es aber überraschend gut, das Look and Feel der verwüsteten Welt einzufangen und eine dichte „Terminator“-Atmosphäre zu schaffen. Neu kreierte Roboter passen sich gut in das Gesamtbild der Serie ein – und der T-800 sieht auch noch 20 Jahre nach seinem ersten Auftritt auf der Leinwand sehr biestig aus.
Die Action ist zu meiner Freude richtig gut in Szene gesetzt worden. Die gigantischen Killermaschinen lassen Erinnerungen an „Transformers“ wach werden. Doch wo Michael Bay im Schlachtengewimmel den Überblick verliert und das Auge des Betrachters nur überstrapaziert, schafft es McG mit guten Schnitten und fantastischen Kameraeinstellungen zu jeder Zeit den Überblick zu wahren. Zwar mindestens genauso rasant wie die Auto-Roboter, aber nicht halb so verwirrend. Auf die Action-Szenen lasse ich ebenso wenig kommen wie auf die Soundeffekte. Hier rummst und kracht es an allen Ecken und Enden. Und die Laute, die sich die Jungs vom Sound für die Riesen-Robots ausgedacht haben, sind die bedrohlichsten Geräusche seit den Dreibeinern aus Spielbergs „Krieg der Welten“.
Fazit: die Atmosphäre stimmt, die Action presst einen zeitweise in den Sitz und wer nun auf eine tiefgründigere Story verzichten kann, wie sie etwa „The Dark Knight“ geboten hat, der wird an diesem Film einen Heidenspaß haben können. Eines hat McG mit diesem Film zumindest allemal erreicht: auch wenn einem die Story zu platt ist – eine Lachnummer wie der dritte Teil ist dieser Film auf keinen Fall!