Drehbuch: Richard Curtis, Richard Curtis, Jack Barth
Schauspieler*innen: Himesh Patel, Lily James, Sophia Di Martino, Ellise Chappell
Kinostart D:
Kinostart US:
Originaltitel: Yesterday
Laufzeit: 1:57 Stunden
Filmkritik zu Yesterday
Musik-Filme sind gerade groß im Trend. Nach Bohemian Rhapysody * und Rocketman war es ja klar, dass es nicht lange dauern würde, bis es auch einen Film über die Beatles geben würde.
Doch dieser Film ist keine Biographie, sondern verbindet den Musikfilm mit einer sanften Liebes-Komödie, die nicht immer perfekt aufgeht, aber in Summe einfach unterhaltsam ist.
Den Gelegenheits-Beatles-Hörer wird es erfreuen, dass diverse bekannte Songs es ins Reportoire des Films geschafft haben. Große Fans werden sicherlich den einen oder anderen Song vermissen, was angesichts der schieren Menge an guter Musik jedoch vermutlich unvermeidbar ist. Geradezu menschlich und komisch ist es, Hauptdarsteller Himesh Patel in seiner Rolle zuzuschauen, wie er krampfhaft versucht, sich an Songtexte zu erinnern: Wer kennt schon jede Liedzeile textsicher auswendig? Und wer ist darauf vorbereitet, der Einzige in der Welt zu sein, der noch die Beatles-Songs kennt, sodass der Erhalt der Titel von einem persönlich abhängt?
Besonders viel Spaß machen die alltäglichen Vorkommnisse, die wir alle erleben. Wenn Himesh Patel in der neuen Welt erstmalig und voller Emotion Let It Be vortragen möchte und mehrere Male ansetzen muss, weil er immer gestört wird, ist das als Außenstehender ein erfrischender Moment. Auch, wenn Ed Sheeran in Himesh Patels Küche steht und der Vater in der gesamten Küche seine Oliven sucht, hat dies eine komische Note, die jedem in abgewandelter Art sicherlich bekannt vorkommt.
Auch die aus dem Trailer bekannte Szene, in der Ed Sheeran darum bittet, einen Musiktitel Hey Dude zu nennen, ist entlarvend und irgendwie am Ende doch nur menschlich.
Abseits davon verfolgt der Film einen klassischen dramaturgischen Bogen, der sogar durch Stereotypen unterstützt wird. Insbesondere die skrupellose Managerin passt gar nicht in das so menschliche Setting – und ist vielleicht gerade deswegen das perfekte Spiegelbild der heutigen Musikindustrie. Abseits dieser kann man alle Haupt- und Nebendarsteller nur mögen, da sie wirklich hervorragend miteinander harmonieren. Auch die Rolle von Ed Sheeran passt auf eine undefinierbare Art in dieses bunte Werk, das kreative Idee mit Liebe, mit Familienkultur und natürlich hervorragende Musik verbindet.
Yesterday ist nicht der klassische Musikfilm und trägt nicht die Virtuosität vergleichbarer Filme vor sich her. Stattdessen ist der Film eine unterhaltsame Hommage an die Beatles-Songs, verbunden mit einer Liebesgeschichte, die nicht kitschig daher kommt, jedoch auch keine Überraschungen mit sich bringt.