Drehbuch: Bettina Börgerding, Wenka von Mikulicz
Schauspieler*innen: Lina Larissa Strahl, Lisa-Marie Koroll, Winnie Böwe, Charly Hübner
Kinostart D:
Originaltitel: Bibi & Tina - Der Film
Laufzeit: 1:40 Stunden
Filmkritik zu Bibi & Tina – Der Film
Dieser Film ist Trash-Comedy – oder das Regieteam hat vollkommen versagt. Da Detlev Buck ansonsten aber auch ordentliche Filme abliefert und mit „Hände weg von Missisipi“ auch einen sehr poetischen Kinderfilm geschaffen hat, ist durchaus davon auszugehen, dass der Stil dieses Werks absolut gewollt ist.
Und so betrachtet, ist es ein absolut wundervoller Film mit riesigem Unterhaltungswert. Er ist über seine gesamte Laufzeit hinweg unglaublich amüsant. Und das aus den verschiedensten Gründen. Die Figuren sind so dermaßen überzeichnet und flach (der Adlige mit Monokel, der Schmied mit zerissenem Hemd und Dreck auf der Wange, der Tierarzt mit zu großem Hut), dass es wunderbar möglich ist, sich über sie zu amüsieren. Weil sie immer exakt das tun, was das Klischee wäre. Die Dialoge versuchen mit aller Macht die Qualität von Seifenopern zu unterbieten. Figuren sagen genau, was transportiert werden soll. Und eine Metaebene gibt es eigentlich nicht. Höchstens um sexuelle Anspielungen zu machen. Natürlich haben die Figuren auch sprechende Namen, wie zum Beispiel Herr Kakmann, der Bösewicht.
Dem Ganzen die Krone aufsetzen tut aber die wunderbare Filmmusik von Ex-Rosenstolz-Sänger Peter Plate, welche die Figuren in den unpassendsten Momenten „Reim dich oder ich fress dich“-Lieder singen lässt. Man kann sich nie sicher sein, wann plötzlich jemand mit einer Gitarre aus dem Stall oder dem Stroh gesprungen kommt und loslegt. Die Lieder sind so vollkommen drüber, dass es das reinste Vergnügen ist. Ob der Schlager von Herrn Kakmann mit goldenem Bademantel und riesigen Plastikgoldbarren oder das Lied des Schmieds mit knappen Westernoutfits und Lagefeueromantik.
Und die Story? Spielt eigentlich keine Rolle. Aber ist spannend und so. Und beinahe zerbricht die Freundschaft von Bibi und Tina. Oder zerbricht sie wirklich? Das soll hier weder gespoilert noch geteasert werden. Nur soviel: Der Film ist ein großes Vergnügen, das sich niemand entgehen lassen sollte. Egal ob Jung oder Alt, Junge oder Mädchen. Ganz groß!