Caveat

Ein richtig guter, atmosphärischer Horrorfilm ganz ohne Jumpscares. Stattdessen funktioniert der Film nur durch seine Umgebung.
Das Haus selbst ist ziemlich heruntergekommen und birgt von Anfang bis Ende eine unangenehme Szenerie. Auch die Tochter ist einfach unheimlich: Vollständig abwesend und bewegungslos sitzt sie in den Ecken, die Hände vor dem Gesicht, ohne Reaktion auf irgendetwas um sie.

Dabei wirkt der gesamte Film durchgehend beklemmend, was durch die geringe Bewegungsfreiheit noch unterstrichen wird: Isaac kann nicht schwimmen, kann also nicht von der Insel weg, sondern ist darauf angewiesen, von dieser wieder abgeholt zu werden. Das Tragen des Harnisches mit einer langen Kette schränkt seinen Bewegungsradius zusätzlich ein; zudem rasselt die Kette bei jedem Schritt und es bleibt die Unsicherheit, wer oder was dieses Rasseln hören kann.

Unterstrichen wird diese große Unsicherheit durch ein selten so gruselig dargestelltes Kuscheltierhäschen. Bereits ziemlich verbraucht, hat es große Menschenaugen und fängt unvermittelt an, auf der kleinen Spielzeugtrommel zu trommeln, wenn das Böse zu nah erscheint.
Auch scheut sich der Film nicht davor, enorm gute Kameraeinstellungen zu finden, um sowieso gruselige Vorgänge in ein noch unangenehmeres Bild zu verpacken. Diese sind vergleichbar mit Paranormal Activity und dem auf Film gebannten Schlafwandeln: Es ist an sich nichts Gefährliches, doch der Kontext und Art der Inszenierung machen diese Szenen zur Ikone des Films. Vergleichbare Szenen erreicht dieser Film ebenfalls.

Ein Film, der trotz seiner Ruhe von Anfang bis Ende verstört und den Puls hoch hält.